Beraten

Neben der grundlegenden Forschung besteht eine wesentliche Aufgabe des DIFIS darin, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammenzubringen. Transferformate sollen dazu genutzt werden, Anregungen aus der Praxis für Forschungsthemen aufzugreifen. In diesem Sinne agiert das DIFIS als Vordenker, sucht den Austausch mit der Öffentlichkeit und wichtigen gesellschaftlichen Akteuren und eröffnet Möglichkeiten für Politikberatung. Doch wie sieht all dies konkret aus? Im Folgenden stellen wir die einzelnen Aktivitäten und Formate genauer vor.

Workshops

Bei diesem Veranstaltungsformat handelt es sich um thematisch gebundene Diskussionsveranstaltungen für die breite Öffentlichkeit. Ziel ist es, angelehnt an Konzepte von „Citizen Science“ und „Community Based Research“ wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt zu diskutieren und daraus im Dialog mit Politik und Praxis Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Brown-Bag-Runden

Das Format der „Brown-Bag-Runden“ bietet Initiator*innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft den Rahmen für einen informellen Austausch im geschützten Raum. In lockerer Atmosphäre und im kleinen Personenkreis werden zu aktuellen Themen kurze Inputs geliefert, Diskussionen geführt und Meinungen ausgetauscht. Der thematische Schwerpunkt wird von den initiierenden Akteuren selbst bestimmt; das DIFIS steht ihnen vermittelnd und beratend zur Seite.

Ansprechpartnerin für die Brown-Bag-Runden:
Dr. Rebecca Schrader (Standort Duisburg).

Vergangene Runden:
01.12.2021 "Stellschrauben einer wirksamen Kindergrundsicherung"
29.03.2022 "Die EU schafft transnationale soziale Rechte"
05.07.2022 "Finanzielle Schocks in der Corona-Krise (Schock-Co)"
07.11.2022 "Die Rolle der Kommunen in der Versorgung pflege- und hilfebedürftiger Menschen"
13.03.2023 "Die Arbeitsmarktwirkungen von Zuwanderung"

Politikberatung

Für eine forschungsbasierte, zukunftsorientierte und adressatenorientierte Politikberatung in der Sozialpolitik nimmt das DIFIS eine Bestandsaufnahme der sozialpolitischen Politikberatung für die Jahre 2000 bis 2020 vor. Sie soll Aufschluss über Themen, Formen und Wege des Austausches zwischen Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft geben. Die Ergebnisse werden im Dialog mit erfahrenen Politikberater*innen aus Wissenschaft, Parteien, Verbänden und Verwaltungen bewertet und Empfehlungen entwickelt. Diese Empfehlungen enthalten neue Konzepte der Formen und institutionelle Neuausrichtungen der sozialpolitischen Politikberatung. Vor allem eine stärkere Integration der Teilfelder der Sozialpolitik könnte ein zentrales Ziel von Reformen sein.

Lehre / Weiterbildung

Eine hochwertige und nachhaltige Sozialpolitikforschung kann nur durch eine interdisziplinäre und forschungsorientierte Ausbildung sichergestellt werden. Zunächst soll eine Bestandsaufnahme zum sozialpolitischen Lehrangebot an Universitäten und Fachhochschulen Aufschluss über die Potentiale und Defizite geben. Die Erhebung findet 2021/22 statt und berücksichtigt die Studienfächer Politikwissenschaft, Soziologie, Soziale Arbeit, Ökonomie und Recht. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Empfehlungen des DIFIS zur Weiterentwicklung und Institutionalisierung eines interdisziplinären sozialpolitischen Qualifizierungsangebotes in Deutschland. Neben der Ausbildung an Fachhochschulen und Universitäten soll es auch um die sozialpolitische Wissensvermittlung an allgemeinbildenden Schulen und Weiterbildungsangebote für Praktiker*innen in Politik, Verwaltung und Verbänden gehen.

Ansprechpartnerin für Lehre und Weiterbildung:
Dr. Anna Hokema (Standort Bremen).

Dateninfrastruktur

Funktionierende Forschungsinfrastrukturen sind eine wichtige Voraussetzung für eine Forschungslandschaft, in der wissenschaftlich wie politisch integrierte Konzepte erarbeitet werden, die Politik, Verwaltung und interessierte Öffentlichkeit nutzen können. Dafür wird im Arbeitsbereich „Daten“ zunächst ein systematischer Überblick über bereits vorhandene Dateninfrastrukturen in der Sozialpolitikforschung erstellt und es werden damit Lücken und neue Bedarfe identifiziert. Eine systematische Erhebung findet im Jahre 2022 statt. Diese Bestandsaufnahme ermöglicht es auch, das Forschungsprogramm des DIFIS im Hinblick auf die vorhandenen bzw. fehlenden Ressourcen an Daten zu akzentuieren.

Ansprechpartner für den Bereich Dateninfrastruktur:
Dr. Achim Schmid (Standort Bremen).