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Prof. Dr. Simone Scherger erhält Fellowship „Normative Lebenslaufbezüge in Sozialpolitik“ im DIFIS (WS 2023/2024)

Das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte DIFIS hat im Mai 2021 als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Universitäten Duisburg-Essen und Bremen seine Arbeit aufgenommen. Aufgabe des DIFIS ist es, durch Forschung, Vernetzung, Transfer und Politikberatung im Bereich der Sozialpolitik aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen aufzugreifen und zukunftsorientierte Lösungen zu erarbeiten. Für den Zeitraum von 04/2023 bis 4/2026 wurde am DIFIS ein eigenes Forschungsprogramm konzipiert, das von interdisziplinären Teams an verschiedenen Hochschulstandorten umgesetzt werden soll. Zu diesem Zweck finanziert das DIFIS für den Zeitraum von Sommersemester 2023 bis Wintersemester 2025/26 insgesamt 18 Fellowships bzw. Forschungsfreisemester für Professorinnen bzw. Professoren.

Die Fellowships bieten Professorinnen/Professoren sowie besonders qualifizierten PostDocs die Möglichkeit, an der Umsetzung und weiteren Spezifizierung des dreijährigen DIFIS-Forschungsprogramms mitzuwirken sowie eigene sozialpolitikbezogene Forschungsideen weiterzuentwickeln bzw. umzusetzen. Zu diesem Zweck finanziert das DIFIS für den Zeitraum eines Semesters eine Vertretung für den Fellowship-Inhaber bzw. die Fellowship-Inhaberin. Zudem werden die Fellowship-Inhabenden in jedem der sechs DIFIS-Forschungsfelder von je einem bzw. einer wissenschaftlichen Mitarbeiter*in bei der Organisation und Umsetzung ihrer Forschungsvorhaben und Vernetzungsaktivitäten unterstützt. Die Arbeit in den einzelnen Forschungsfeldern ist eng in den DIFIS-Gesamtkontext eingebunden, wodurch je nach Bedarf weitere personelle und finanzielle Ressourcen des DIFIS zur Verfügung gestellt werden.

Inhaltlicher Fokus

Das im Forschungsfeld 4 „Lebensläufe und Sozialpolitik“ angesiedelte Fellowship wird sich mit „Normativen Lebenslaufbezügen in Sozialpolitik“ auseinandersetzen. Insgesamt beschäftigt sich Forschungsfeld 4 damit, wie sozialpolitische Regelungen Lebensläufe gesellschaftlich prägen, d.h. wie sie individuelle Lebensläufe zeitlich strukturieren, im Lebenslauf auftretende allgemeine und marktbezogene Risiken bearbeiten und normative Modelle von ‚guten‘ bzw. ‚normalen‘ Lebensläufen beinhalten. Das Fellowship setzt einen Schwerpunkt bei diesen normativen Bezugsmodellen und wird diese mit zwei Schwerpunkten näher betrachten. Erstens wird es aktuelle Herausforderungen und Auseinandersetzungen der Lebenslaufpolitik mit Blick auf ihren jeweiligen normativen Kern näher untersuchen. Zu den entsprechenden zentralen Herausforderungen gehören unter anderem die Ausübung und Anerkennung gesellschaftlich notwendiger (unbezahlter und bezahlter) Sorgearbeit, aber auch ökonomisch-ökologische Transformationsprozesse und der Umgang mit gesellschaftlichen Krisen und ihren Folgen für Lebensläufe. Zweitens sollen Geschlechter­unterschiede im gesetzlichen Rentenzugangs­alter und weiteren Rentenregelungen sowie die normative Begründung dieser inzwischen vielfach nicht mehr existierenden Unterschiede ländervergleichend für bis zu drei Länder untersucht werden, in denen es solche Unterschiede gab. Auf diese Weise wird ein Schlaglicht auf die Geschlechterdimension von normativen Lebenslaufprogrammen sowie auf ihren Wandel geworfen.

Weitere Informationen zu den DIFIS-Fellowships

Die 18 Fellowships verteilen sich dabei gleichmäßig auf die insgesamt sechs Forschungsfelder des DIFIS:

  1. Sozialpolitik und ökologische Nachhaltigkeit
  2. Herausforderungen der modernen Arbeitswelt für die Gestaltung sozialer Sicherung
  3. Transnationale soziale Sicherung in der Migrationsgesellschaft
  4. Lebensläufe und Sozialpolitik
  5. Sozialpolitik als Prozess
  6. Gesellschaftliche Konflikte und Sozialpolitik

Es wird angestrebt, jeweils sechs Fellowships an Professorinnen bzw. Professoren der beiden DIFIS-Standorte – der Universität Duisburg-Essen und der Universität Bremen – zu vergeben. Die sechs übrigen Fellowships sollen Professorinnen bzw. Professoren anderer Hochschulstandorte zugesprochen werden. In Ausnahmefällen können die Fellowships auch an besonders einschlägig arbeitende PostDocs vergeben werden.

 

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