sozialpolitikblog
Die Sonne geht zwischen zwei Gipfeln am Horizont auf.
sozialpolitikblog-Gespräch 03.08.2023

Eine Sozialpolitik der Zuversicht

Elendsvermeidung durch Umverteilung von Geld ist wichtig. Doch im Sozialstaat sollten auch Zukunftsaussichten und Perspektiven umverteilt werden, sagt PD Dr. Felix Heidenreich, wissenschaftlicher Koordinator des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung an der Universität Stuttgart im Gespräch mit sozialpolitikblog.


Interview: Frank Nullmeier


Viele der jüngeren Demokratietheorien haben sich mit sozialpolitischen Fragen nicht besonders intensiv beschäftigt. Sie dagegen entwickeln im Rahmen Ihrer Demokratietheorie explizit Überlegungen zur Sozialpolitik. Ihr Buch „Die Zukunft der Demokratie. Wie Hoffnung politisch wird“ dreht sich dabei um die Frage, wie Demokratie aussehen muss, damit man wieder Zutrauen zur Zukunft gewinnen kann.

Ja, ich fürchte, dass die Krise der repräsentativen Demokratie ganz stark mit einem Mangel an kollektiver Zuversicht zusammenhängt. Personen, die sehr pessimistisch sind, was das Gemeinwesen angeht, tendieren dazu Populisten zu wählen. Diese „Bach-runter-Stimmung“ ist gefährlich. Viele Konflikte in unserer Gesellschaft drehen sich nicht so sehr um Güter in der Gegenwart, sondern um Aussichten auf Zukünfte. Ein plausibles Beispiel ist der ältere, relativ wohlhabende und arrivierte Mann, der Ressentiments gegenüber Flüchtlingen hegt. Womöglich ist das ein verborgener Konflikt um Zukünfte, um Zuversicht, denn er mag in der Gegenwart viele Vorteile haben, aber was er nicht hat, ist Grund zur Zuversicht. Und genau den haben Migrantinnen; sie haben sozusagen die Zeit auf ihrer Seite.


Aus dieser Perspektive werden manche Konflikte noch einmal anders lesbar. Dass die politische Auseinandersetzung so scharf geworden ist, ist dann vielleicht Ausdruck einer gewissen Verknappung von Zuversicht. Dies ist ja bereits von anderen beschrieben worden: Viele Menschen haben das Gefühl, nicht mehr in einem Aufzug zu stehen, der mehr oder weniger alle mit nach oben nimmt, sondern in einem wackeligen Boot, aus dem man herauszufallen droht.


Woran liegt das denn? Woher kommt diese Überforderung mit Zukunft?


Mir scheint, manche politischen Ideen passen einfach nicht mehr in die Gegenwart. Wir haben ja lange gehört, für Zuversicht oder Hoffnung seien die Religionsgemeinschaften zuständig. Die Politik soll sich entsprechend – ganz liberal gedacht – aus unseren Lebensplänen heraushalten: Ein jeder und eine jede ist für die jeweilige individuelle Zukunft allein verantwortlich. Als Gegenreaktion auf religiöse oder nationalistische Zukunftskollektivierung war diese Vorstellung ja durchaus plausibel, eine Errungenschaft der Moderne. Aber die Privatisierung der Zukünfte wird problematisch, wenn unsere Zukunft durch Prozesse gefährdet wird, die wir – erkennbar – nicht individuell lösen können: Migration, Pandemien und vor allem das Klimaproblem. Die oberen „1 Prozent“ mögen diesen Herausforderungen begegnen, indem sie sich Villen in Neuseeland kaufen. Aber alle anderen stellen zu Recht die Frage nach der kollektiven Zuversicht.


Was ist mit Zuversicht gemeint und wie soll Zukunft durch politisches, also gemeinsames und verbindliches Entscheiden wieder erobert werden?


Was ich mit Zuversicht meine, ist eine rational unterlegte Form einer positiv erwarteten Zukunft. In der politischen Rhetorik wird immer wieder Hoffnung versprochen. Hoffnung war ein zentraler Begriff von Olaf Scholz im Wahlkampf. Diese Rhetorik ist auch eng mit Barack Obama verbunden. Auch Emmanuel Macron lieferte mit „En Marche!“ diese Vorwärtsrhetorik. Gerade die großartige Rhetorik birgt dann aber die Gefahr einer Fallhöhe.


„Zuversicht“ oder „Zukünfte“ wären im Kontrast dazu plausibel, durch Institutionen, Verfahren, Strukturen unterlegte Formen von positiven Zukunftserwartungen. Was mir unter demokratischen Zukünften vorschwebt, ist daher nicht so sehr Utopie oder Vision, wo immer die Gefahr besteht, dass die rationale Überlegung verloren geht zugunsten eines vagen Eindrucks, dass irgendwann etwas ganz Tolles in der Zukunft geschehen werde. Interessanter finde ich die konkreten Mechanismen: Finanzinstrumente, Bausparpläne, Infrastrukturprojekte et cetera, also Phänomene der Materialisierung von Zuversicht.


Die Zukünfte sind aber nicht gleich verteilt. Ist nicht der Sozialstaat der zentrale Zukunftsgenerator angesichts von Ungleichheit und ökonomischen Unsicherheiten?


Ja, durchaus. Die Frage ist nur: Wie geht das? Man hat ja immer wieder argumentiert, der Sozialstaat sollte nicht bloß dazu dienen, die Leute zu versorgen und damit im schlimmsten Fall einfach ruhig zu stellen: Man gibt Almosen, nimmt aber Zuversicht. Er sollte vielmehr eine aktivierende Funktion haben. Aber diese funktioniert natürlich nur, wenn die Menschen tatsächlich „eine Perspektive haben“, also plausible Gründe für Zuversicht. Um es ganz klar zu sagen: Elendsvermeidung durch Umverteilung von Geld ist wichtig. Aber ebenso wichtig scheint es mir, auch Zukunftsaussichten und „Perspektive“ neu zu verteilen.


Der skandalöse Punkt liegt ja darin, dass bei einer extremen Ungleichverteilung manche Leute für ihre Zuversicht gar nichts mehr machen müssen, und andere Leute machen können, was sie wollen und kommen trotzdem nicht vom Fleck – und haben dann aus guten Gründen gerade keine Zuversicht. Wenn man aus dieser Perspektivierung neu über Sozialpolitik nachdenkt, dann kommt man aus der rein gegenwartsbezogenen Debatte heraus und kann über die Frage streiten, welchen Anspruch wir auf Zukünfte haben, wie sich dieser Anspruch materialisiert.


Sie schlagen ein staatlich bereitgestelltes Grundvermögen vor, das man im Alter von 18 Jahren erhält. Ist das eine Sozialpolitik der Zuversicht?


Ich denke gerade bei Leitzinsen, Schuldverhältnissen, Fragen der Vermögensbildung sieht man das Wechselverhältnis von materieller und ideeller Seite sehr gut: Vermieter*innen haben die Zeit immer auf ihrer Seite, Mieter*innen immer gegen sich. Ein Grundvermögen als Fonds für jede*n Bürger*in finde ich vor diesem Hintergrund plausibel. Rund ein Drittel der Bevölkerung hat nach Schätzungen überhaupt keine Rücklagen. Das bedeutet für den Fall, dass die Waschmaschine kaputt geht oder sonst irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, sofort eine finanzielle Schieflage entsteht. Wie soll man da Optimismus entwickeln? Insofern glaube ich, dass ein Grundvermögen ein erster, wichtiger und sinnvoller Schritt wäre. Im Moment ist es ja so: Staatsschulden wirken wie eine Umverteilung von Zukünften: Wer vermögend ist und dem Staat sein Geld leiht, hat die Zukunft auf seiner Seite. Alle anderen haben die Zukunft gegen sich.


Aber wichtiger wäre vielleicht noch „future literacy“, zukunftspolitische Kompetenz, zu vermitteln. Also nicht nur den Leuten das Geld in die Hand zu drücken, sondern sie auch anzuleiten und mit Strukturen zu versehen, die es erlauben, von diesem Grundstock aus weiter zu agieren, ihn angemessen und sinnvoll zu nutzen und zu investieren. Die lange Niedrigzinsphase hat die Umverteilung von Zukunft verstärkt. Diejenigen, die viel Geld hatten, konnten sich dann noch mehr billiges Geld leihen und risikointensiv investieren, während diejenigen, die sehr wenig Geld gespart hatten, vor der Wahl standen, entweder zuzuschauen, wie die Inflation es auffrisst oder sich trotzdem in volatile Investitionen zu wagen und dann im Zweifelsfall auf die Nase zu fallen. Wir brauchen so etwas wie die Bausparpläne, die in den 1980er Jahren noch nahegelegt haben: Ja, es gibt eine langfristige Perspektive, es gibt einen Plan, einen zuverlässigen Weg. Mit Bürgerfonds könnte man eine Sicherheit nach unten schaffen, also den Totalausfall absichern oder sinnvolle Renditen oder Steigerungen ermöglichen.


Sie empfehlen auch eine neue Kinderpolitik und sprechen von einem Willkommenspaket. Was umfasst dieses Paket, das Zuversicht und das Vermögen, die Zukunft bewältigen zu wollen, schon bei Kindern steigern soll?


Ja, solche Willkommenspakete gibt es bereits, zumindest symbolisch. Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart zum Beispiel vergibt ein solches Paket. Insofern ist die Idee nicht neu. Wir sollten darüber nachdenken, woran es liegt, dass in vielen hochentwickelten westlichen Demokratien das Interesse am Kinderkriegen so gering ist. Und natürlich ist der Klimawandel ein Argument – und viele andere Argumente gibt es auch. Zudem ist aber das Gefühl entscheidend, dass Kinder und Kindererziehung als individuelle „Zukünfte“ erscheinen. Man müsste schon auf symbolischer Ebene klarmachen können, dass wir als Gesellschaft insgesamt Kinder haben und nicht nur einzelne Menschen als Privatpersonen.


Es gibt ja auch gute Gründe, nicht zuversichtlich zu sein, man denke nur an die Klimaentwicklung: Das 1,5 Grad-Ziel wird höchst wahrscheinlich nicht einzuhalten sein, wenn die Klimaforschung nicht völlig falschliegt. Mit Fragen der Klima- und Umweltpolitik haben Sie sich in einem zweiten Buch befasst, das gerade erschienen ist: „Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie“. Was folgt aus dem Nachhaltigkeitsgedanken für die Sozialpolitik?


Ja, die beiden Themen hängen natürlich eng zusammen. Denn das Klimaproblem ist natürlich das drängendste Zukunftsproblem. Und ich denke an diesem Beispiel wird auch besonders gut deutlich, warum die Privatisierung unserer Zukünfte unplausibel ist: Klimaschutz ist kein sinnvolles privates Projekt. Auch wenn man sich natürlich auch selbst engagieren kann, ist doch klar, dass wir nur gemeinsam halbwegs heil ins postkarbone Zeitalter kommen. Dies aber bedeutet: Wir brauchen einen Plan. Mir scheint, dass wir bisweilen die Planlosigkeit regelrecht zum Programm erhoben und das berühmte „Fahren auf Sicht“ zur Tugend erklärt haben. Aus Furcht vor der Planwirtschaft sind wir in der Planlosigkeit gelandet.


Republikanische Antworten auf die Klimakrise sind dabei sehr viel plausibler als liberale, die die Verantwortung an die Privatleute delegieren. In Frankreich, wo wir ja bereits eine Dürre- und Wasserkrise haben, lässt sich das sehr gut beobachten. Gefragt ist dort ein „nationaler Wasserplan“. Man muss sich plötzlich darüber verständigen, welche Formen von Wassernutzung priorisiert wird. Das kommt natürlich auch auf uns zu. Wasser als öffentliche, gemeinsame Sache, als res publica im wortwörtlichen Sinne ist dabei sicher erst der Anfang.


Mehr Klarheit, mehr Planung, mehr Mechanismen der Vorhersehbarkeit würde der Zukunft dann auch den Charakter des Diffusen nehmen. Dann kann sich die „Angst“ vor der Zukunft in eine leichter erträgliche und stärker rational eingehegte „Furcht“ transformieren.


Jetzt soll der Staat auch noch für die Zuversicht zuständig sein, ist das nicht ein bisschen zu viel?


Das ist natürlich der klassische liberale Einwand: Aus einer liberalen Sicht würde man sagen müssen: Bitte, lieber Staat, bleib‘ bei deinen Leisten – Hoffnung ist Privatsache und Zuversicht auch. Aber wir sind mittlerweile in einer anderen Situation, nicht nur was die Klimakrise angeht, sondern auch was die psychische Zerrüttung ganzer Gesellschaften betrifft. In den USA läuft die Debatte über die sogenannte „Mental Health Crisis“ bei jungen Erwachsenen. Wenn man sich die Daten anschaut, ist es wirklich erschreckend, wie deprimiert viele junge Amerikaner*innen sind. Das lässt sich auch nicht durch eine gesteigerte Sensibilität wegerklären. Es geht um immer mehr 10-jährige Kinder mit Suizidgefährdung. Eine Demokratie steht angesichts dieser Situation vor der Aufgabe zu überlegen, wie man dazu beitragen kann, dass mehr Menschen das Gefühl haben, die Zukunft sei nicht etwas, das auf uns zurollt und das wir gar nicht kontrollieren, sondern im besten Fall überleben können, sondern vielmehr etwas, das wir gestalten, etwas, das wir auch wollen. Ich fürchte nur so vermeidet man, dass sich Nostalgie politisch in Bewegungen niederschlägt, die „zurück“ wollen, zurück ins British Empire oder in eine Zeit, in der die USA noch „great“ oder Deutschland noch „normal“ war. Es geht auch um einen ideenpolitischen Kampf gegen populistische Nostalgie.


Ihre Überlegungen zur Sozialpolitik basieren, das hatten Sie gerade ja angedeutet, auf der Unterscheidung zwischen einem „republikanischen Demokratiemodell“ und seinem Gegenstück, dem „liberalen Demokratiemodell“.


Ja, diese Unterscheidung ist natürlich komplex und umstritten. Sehr holzschnittartig könnte man sagen: Liberale Demokratietheorien gehen zunächst vom Individuum aus. Sie wollen die Freiheit, verstanden als Ungebundenheit des Individuums, maximieren. Und sie verstehen demokratische, kollektiv bindende Entscheidungen dann als legitim, wenn diese den privaten Raum des Individuums unangetastet lassen und damit auch dasjenige, was man klassischerweise die Idee des guten Lebens nennt, der privaten Verfügungsgewalt von Individuen überlassen. Klassische liberale Theorien fangen beim Individuum und seinen Rechten an und errichten dann über Vertragskonstruktionen eine gerechte oder faire Gesellschaft. Republikanische Modelle argumentieren anders. Sie gehen davon aus, dass bei der Aggregation von Interessen nicht nur eine Art Aufrechnung stattfindet, sondern dass hier tatsächlich ein qualitativer Sprung geschieht: Das Gemeinwohl ist mehr als das Ergebnis eines bloßen Aufaddierens von individuellen Interessen. Das führt dazu, dass im republikanischen Modell der demokratische Prozess uns als Bürger*innen nicht unangetastet lässt, sondern wir in unseren Präferenzen auch verändert werden. Wir lernen etwas im demokratischen Prozess. Das ist nicht trivial! Denn im liberalen Modell gehen wir mit unseren Präferenzen auf den Markt, versuchen sie durchzusetzen, was mal gelingt, mal nicht. Aber der Markt verändert unsere Präferenzen nicht. Wenn wir uns indes den demokratischen Prozess republikanisch als einen Bildungsprozess vorstellen, dann müssen wir davon ausgehen, dass wir darin in gewisser Weise auch belehrt werden. Kollektiv bindende Entscheidungen sind dann aus republikanischer Sicht legitim, wenn sie sich auf eine möglichst breite Legitimationsbasis berufen können. Mit dieser starken Legitimation darf demokratisches Entscheiden auch die Grenze zwischen öffentlich und privat oder politisch und privat immer wieder neu definieren – und dabei auch eine neue Sozialpolitik der Zukunft und Zuversicht gestalten. Dass wir also – beispielsweise in der Klimapolitik – beständig über Dinge diskutieren, seien es Inlandsflüge oder unser Fleischkonsum, die unser früher mal privat zu sein schienen, ist aus republikanischer Sicht ganz normal.


Felix Heidenreich 2023, Eine Sozialpolitik der Zuversicht, in: sozialpolitikblog, 03.08.2023, https://difis.org/blog/?blog=73

Zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge zum Thema

Person mit roter Einkaufstasche, von hinten fotografiert, Schatten von Laternen und der Person auf Betonboden sichtbar
Irene Becker, 24.04.2024
Bürgergeld: Hohe Kaufkraftverluste durch Inflation
Die Höhe der Regelbedarfe ist immer wieder Anlass für politischen Streit. Angesichts sinkender Inflation wird diskutiert, ob die letzte Anhebung der Regelbedarfe angemessen war. Eine aktuelle Berechnung gibt nun einen Überblick über die Entwicklung der Regelbedarfsfortschreibungen und die Preisentwicklung der letzten Jahre im Vergleich – und kommt zu eindeutigen Ergebnissen.
weiterlesen
Person auf grauem Asphalt gehend. Ringsherum mehrere menschliche Schatten, zu denen aber keine Personen sichtbar sind.
Anna Wanka, Moritz Heß, 18.04.2024
Pflegende Studierende: Versteckte Leben
Mehr als zehn Prozent aller Studierenden pflegen Angehörige. Für sie ist das häufig eine Belastung – doch das Umfeld bekommt meist wenig davon mit. Woran das liegt und wie sich es ändern lässt, damit befasst sich ein neues Forschungsprojekt.
weiterlesen
Schild auf einer Demo mit der Aufschrift "Nie wieder ist jetzt"
sozialpolitikblog-Gespräch. 11.04.2024
Soziale Desintegration: Nährboden für Rechtsextremismus
Die Enthüllungen von Correctiv verdeutlichten die tiefsitzenden Wurzeln rechter Ideologien in der deutschen Gesellschaft. Doch während die Gegendemonstrationen ein Zeichen der Hoffnung setzen, bleibt die Frage nach den sozialpolitischen Ursachen für rechtsextreme Einstellungen zentral. Über die komplexen Zusammenhänge zwischen Anerkennungsverlust, Arbeitswelt und dem Aufstieg des Rechtsextremismus spricht Bettina Kohlrausch, Direktorin des WSI, im Interview.
weiterlesen
In einem Park sitzen Menschen unterschiedlichen Alters auf Bänken. Menschen mit Kinderwagen gehen vorbei. Alle sind aus der Ferne von hinten zu sehen.
Gerhard Bäcker, 13.03.2024
Was bringt das Rentenpaket II?
Die Bundesregierung hat sich auf eine Stabilisierung des Rentenniveaus geeinigt. Keine Selbstverständlichkeit, sagt Gerhard Bäcker, Senior Professor am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Interview. Auch die Folgen des Generationenkapitals und der Beitragserhöhung schätzt er im Gespräch mit sozialpolitikblog ein.
weiterlesen
Bunte Spiel-Bauklötze in den Farben rot, orange, grün, rosa, hellblau und gelb. Darauf stehen jeweils Zahlen.
Julia Jirmann, 29.02.2024
Das Ringen um Kinderfreibetrag und Kindergeld
Finanzminister Christian Lindner plant noch in diesem Jahr, die Kinderfreibeträge zu erhöhen, ohne dabei das Kindergeld erneut anzupassen. Damit würden einseitig Eltern mit höheren Einkommen entlastet. Das steht jedoch Vereinbarungen des Koalitionsvertrags entgegen. Verfassungsrechtlich wäre auch eine andere Lösung möglich, die wird aber noch zu wenig diskutiert.
weiterlesen
Beine zweier Personen, eine erwachsen, eine im Kindesalter, mit Gummistiefeln bekleidet in einer Pfütze springend.
Christian Gräfe, 22.02.2024
Familienleben im Grundsicherungsbezug
Familien, die mit dem Existenzminimum leben, begegnen im Alltag vielen Zwängen und erleben kritische Lebensphasen. Eine qualitative Studie beleuchtet die Lebenswelten von Familien in der Mindestsicherung und deren Strategien, Armutslagen zu verarbeiten. Fachkräfte in Jobcentern beeinflussen die Lebenssituation von Familien und müssen sich auf die Lebensumstände der Familien einstellen.
weiterlesen
Ein Stacheldraht in Nahaufnahme vor dem Sonnenuntergang.
sozialpolitikblog-Gespräch, 15.02.2024
„Wir müssen Begriffe der Migration dekonstruieren“
Ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) zur Migrationsforschung entsteht an der Universität Osnabrück. Es ist der erste in Deutschland, der sich mit Migration im engeren Sinne beschäftigt, sagt Prof. Aladin El-Mafaalani, der eins der Teilprojekte leitet. Im Interview spricht er über die Themen des SFB, interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Verhältnis zur Sozialpolitikforschung.
weiterlesen
Foto aneinander gelegter Gürtel deren Schnallen nach unten zeigen; die Gürtel haben verschiedene Farben.
sozialpolitikblog-Gespräch 14.12.2023
„Wir müssen das gesellschaftliche Existenzminimum verteidigen“
Die geplante Erhöhung des Bürgergelds für 2024 kommt, darauf haben sich die Spitzen der Koalition geeinigt. Doch der Regelsatz liegt schon heute unter der existenzsichernden Grenze, sagt Prof. Anne Lenze von der Hochschule Darmstadt. Das habe nicht nur für Bürgergeldbezieher*innen Folgen, sondern für alle.
weiterlesen
Strickzeug aus bunter Wolle als Sinnbild für die Verwobenheit sozialer Kategorien aus intersektionaler Perspektive.
Katrin Menke, 30.11.2023
Intersektionale Sozialpolitik? Eine überfällige Perspektiverweiterung
Der Sozialstaat fängt soziale Ungleichheiten nicht nur ab, sondern bringt auch selbst welche hervor. Während feministische Perspektiven auf genderbezogene Ungleichheiten längst Teil sozialpolitischer Debatten und Analysen sind, steht ein intersektionaler Blick auf Sozialpolitik in Deutschland noch am Anfang. Ein Plädoyer für mehr Komplexität und Diversität.
weiterlesen
Zwei Hände umfassen sorgend die Hand einer anderen Person.
sozialpolitikblog-Gespräch 12.10.2023
„Die Lebenswirklichkeit pflegender Angehöriger ernst nehmen“
Wer Familienmitglieder oder Freund*innen pflegt, trägt hohe finanzielle und berufliche Kosten, sagt Dr. Ulrike Ehrlich vom Deutschen Zentrum für Alters­fragen. Im Interview mit sozialpolitikblog spricht sie über den Vereinbarkeits­konflikt zwischen Erwerbs­arbeit und Pflege und welche Maß­nahmen Pflegende in Zukunft unterstützen können.
weiterlesen
Ein Esstisch in einem Puppenhaus ist gedeckt.
sozialpolitikblog-Gespräch 05.10.2023
Was bringt der Kompromiss bei der Kindergrundsicherung?
Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf für die Kinder­grundsicherung beschlossen. Was von dem großen sozial­politischen Vorhaben geblieben ist und ob künftig mehr Menschen die Leistung in Anspruch nehmen, darüber spricht Prof. Dr. Constanze Janda von der Deutschen Universität für Verwaltungs­wissenschaften Speyer im sozialpolitikblog-Gespräch.
weiterlesen
Die Silhouette einer Familie mit Kleinkind im Gegenlicht der Sonne auf einem Feld.
Almut Peukert, 04.10.2023
Die Kürzung des Elterngelds betrifft wenige und empört viele
Die Streichung des Elterngelds für wohlhabende Eltern hat hohe Wellen in der öffentlichen Debatte geschlagen. Welche zentralen Argumentationslinien die Debatte kennzeichnen, ob sie empirisch stichhaltig sind und warum der Protest gegen die Reform breite Unterstützung bekam, analysiert Prof. Dr. Almut Peukert von der Universität Hamburg.
weiterlesen
Die Fassade eines Hochhauses im Berliner Hansaviertel nach einem Entwurf des Architekten Pierre Vago ragt in den Himmel.
Konstantin A. Kholodilin, 14.09.2023
Kaum neue Sozialwohnungen trotz Wohnungsnot
Der soziale Wohnungsbau ist ein wirksames Mittel, um Haushalte mit Wohnungen zu versorgen. Wurden bis in die 1970er noch etliche Sozialwohnungen gebaut, ist Deutschland beim Sozialwohnungsbau heute in Europa fast Schlusslicht. Dr. habil. Konstantin Kholodilin vom DIW Berlin analysiert die Geschichte und die Auswirkungen der Bauförderung.
weiterlesen
Ein Löwenjunges brüllt. Foto: iStock | xp33gt
sozialpolitikblog-Gespräch 07.09.2023
„Die Generation Z revolutioniert die Arbeitswelt nicht“
Faul und fordernd – so wird die junge Generation und ihre Haltung zur Arbeit häufig beschrieben. Diese Zuschreibungen lassen sich nicht wissenschaftlich belegen, sagt Prof. Dr. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Was die Generation Z auf dem Arbeitsmarkt verändert und vor welchen Herausforderungen sie steht, erläutert er im Gespräch mit sozialpolitikblog.
weiterlesen
Eine Person mit einer Landkarte in den Händen steht auf einer Serpentinenstraße zwischen grünen Wiesen, die am Meer mündet.
sozialpolitikblog-Gespräch 06.07.2023
"Alterssicherung braucht empirische Forschung"
Dr. Dina Frommert hat am 1. Juli 2023 die Leitung der Abteilung Forschung und Entwicklung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund übernommen. Im sozialpolitikblog-Gespräch äußert sie sich zu kurz- und langfristigen Herausforderungen für die Gesetzliche Rentenversicherung sowie Forschungsförderung und eigener Forschung.
weiterlesen
Ein Überholverbotsschild: Ein roter Kreis in dem links ein rotes Auto und rechts ein schwarzes Auto abgebildet sind.
Patricia Zauchner, 15.06.2023
Die Ablehnung von Rangumkehrungen als Gerechtigkeitsprinzip
Umverteilung von wohlhabenden zu weniger wohl­habenden Menschen soll zu mehr Gleich­heit führen, aber Rang­um­kehrungen in der Einkom­mens­skala werden vielfach ab­ge­lehnt. Rang­umkehrungen werden auch von der Politik gefürchtet und können die Akzeptanz von Um­ver­teilung unter­graben. Der Blog­beitrag von Patricia Zauchner bietet einen kurzen Einblick in ihre Dissertation, die diese Themen untersucht und in Kürze veröffentlicht wird.
weiterlesen
Rechts unten sind Solarplatten zu sehen, darüber eine grüne Landschaft mit Windrädern. Im oberen und linken Teil des Bildes sind zwei Personen zu sehen, die an zwei Laptops arbeiten.
Silke Bothfeld, 08.06.2023
Welche Rolle für die Gewerkschaften in einer neuen Interessenskonstellation für die sozial-ökologische Transformation?
In der Sozialpolitikforschung hatte die Beschäftigung mit der sozial-ökologischen Trans­formation lange Zeit einen marginalen Stellen­wert und die meisten Beiträge waren von großer Skepsis gegenüber dem erwerbs­zentrierten Modell der sozialen Sicherung geprägt. Eines der zentralen Struktur­prinzipien des Sozial­staats, das besonders relevant erscheint, um die Anpassungs­fähigkeit – und das Anpassungs­potential des deutschen Sozial­modells an die Heraus­forderungen des Klima­wandels auszuloten, ist die Grund­konstellation um den Konflikt zwischen Arbeit und Kapital.
weiterlesen
An einer hellen Steinwand hängt ein Glasschild mit der blauen Aufschrift "Deutsche Rentenversicherung". Links neben der Schrift ist ein Zeichen in Form von zwei Sprechblasen in gelb und blau.
sozialpolitikblog-Gespräch 01.06.2023
Das FNA - engagierte Forschungsförderung zu Fragen der Alterssicherung
Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung feierte 2021 sein 20-jähriges Jubiläum. Brigitte L. Loose ist die Leiterin des FNA und spricht über die Entstehung des Netzwerks, seine Rolle in der Sozialpolitikforschung, beteiligte Forschungsdisziplinen und Zukunftsperspektiven.
weiterlesen
Ein Diagramm mit blauen Balken zum Klassenverhältnis einer Gesellschaft.
Klaus Dörre, 06.04.2023
Transformationskonflikte: Der ökologische Wohlfahrtsstaat als nachhaltige Vision
Ökologische Groß­gefahren wie die des Klimawandels betreffen alle, aber eben nicht in gleicher Weise und sie machen auch nicht alle gleich. Im Gegenteil: In Gesellschaften, in denen der demo­kratische Klassen­kampf öffentlich marginalisiert wird, kann sich der ökologische Gesellschafts­konflikt in einen Modus ideologischer Beherrschung verwandeln. In Klassen­lagen, die von den Zwängen des Lohns und der Lohnarbeit geprägt werden, löst dies Wider­ständigkeiten aus, die als gewaltiger Brems­klotz für ökologische Nach­haltig­keit wirken. Ändern lässt sich das nur, wenn eine soziale Infrastruktur geschaffen wird, die der so dringend nötigen Nach­haltigkeits­wende Schub­kraft verleiht.
weiterlesen
Drei europäische Flaggen (blauer Hintergrund mit einem gelben Sternenkreis) wehen vor einem hohen Glasgebäude.
sozialpolitikblog-Gespräch 09.03.2023
Welche Zukunft für die Sozialpolitik der EU?
Die Krisen der heutigen Zeit verlangen Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis. Hans-Peter Klös ist ehemaliger Geschäftsführer und Leiter Wissenschaft am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und widmete sich immer wieder Aufgaben der Wissenschafts­kommunikation und Politikberatung. Im sozialpolitikblog-Gespräch äußert er sich zu seiner Arbeit in verschiedenen Gremien und Kommissionen, der Notwendigkeit und den Herausforderungen der Wissenschafts­kommunikation, sowie zu dem Bericht der "High-Level-Group" des Expertengremiums der Europäischen Kommission mit dem Titel "The Future of Social Protection and of the Welfare State in the EU".
weiterlesen
Kritzeleien auf orangenem Grund. Links liegt frotal eine große Glühbirne auf der Zeichnung.
sozialpolitikblog-Gespräch 02.03.2023
Sozialpolitikforschung braucht Wissenschafts­kommunikation!
In Zeiten von Corona, Krieg und Inflation braucht es nicht nur das Fachwissen von Experten zu Viren, Militär und Wirtschaft, sondern vor allem eine verständliche Kommu­nikation der wissen­schaft­lichen Erkenntnisse.
Julia Kropf ist Moderatorin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik. Im sozialpolitikblog-Gespräch spricht sie über Wissenschafts­kommunikation in Krisenzeiten, ihre Bedeutung für die Sozialpolitik­forschung und warum Podcasts ein guter Weg sind, wissenschaftlichen Themen Gehör zu verschaffen.
weiterlesen
Eine Darstellung des Lebenszyklus in schwarzweiß durch ein Baby, einem kleinen Jungen, einem Mann mit Aktentasche und Telefon und einem alten Mann mit Gehstock und Hut.
sozialpolitikblog-Gespräch 16.02.2023
Späte Freiheit
"Das Älterwerden ist für viele angstbesetzt. Aber wir sollten auch an die positiven Seiten des Alters denken: an Gelassenheit, späte Freiheit, möglicherweise auch an die Weiterentwicklung in Richtung Weisheit." Im sozialpolitikblog-Gespräch berichtet Clemens Tesch-Römer aus der Alternsforschung, von Befunden des deutschen Alterssurvey und beleuchtet drängende Forschungsfragen.
weiterlesen
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Person, die von hinten fotografiert wurde und in einem dunklen Raum alleine vor einem Fenster steht und hinaufblickt.
sozialpolitikblog-Gespräch 26.01.2023
"Es geht tatsächlich darum, ein, zwei gute Freunde oder Freundinnen um sich herum zu haben."
In diesem Interview mit Yvonne Wilke geht es rund um das Thema Einsamkeit, um die Arbeit des von ihr geleiteten Kompetenzzentrums Einsamkeit, um eine Einsamkeitspolitik und die Rolle von Sozialpolitik und Forschung zur Linderung von Einsamkeit.
weiterlesen
Eine Grafik aus einer alten Zeitschrift über die deutsche Sozialversicherung. Ein Baum bildet einen Finanzüberblick. Links und rechts sind Abbildungen zur Krankenversicherung, Invaliden-Fürsorge, Altersversicherung und Hinterbliebenen-Fürsorge.
Wilfried Rudloff, 19.01.2023
Historische Forschungen zum deutschen Sozialstaat
Neben zweier Groß- und Langzeitprojekte zur historischen Sozialpolitikforschung in Deutschland sind weitere diesbezügliche Forschungsprojekte von Gewicht ebenfalls abgeschlossen. Der Beitrag bietet eine Zwischenbilanz und einen Ausblick auf mögliche Wege einer künftigen historischen Sozialpolitikforschung. Zusätzlich wird diskutiert, wie sich die historische Sozialstaatsforschung künftig strategisch positionieren sollte.
weiterlesen
Eine Grafik von einem Mann, der vor blauem Hintergrund eine schwarze große Kugel, auf der ein $-Zeichen abgebildet ist, eine schwarze Steigung hinaufschiebt.
sozialpolitikblog-Gespräch 12.01.2023
„In Deutschland wird sehr gut zurückgezahlt, da können sich alle darauf verlassen“
In Deutschland nehmen aktuell 600.000 Menschen die Leistungen der Schuldnerberatungen in Anspruch. Die Gründe dafür reichen von Krankheit, über Trennung bis hin zur Arbeitslosigkeit. Ines Moers, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. spricht im sozialpolitikblog-Gespräch über Schulden, die Schuldnerberatung und warum man sich so früh wie möglich Hilfe suchen sollte.
weiterlesen
Eine Frau steht vor einer blauen Kletterwand mit bunten Klettergriffen und schaut nach oben.
Stefanie Diemand, 27.10.2022
Geht es immer weiter nach oben?
Bis heute ist die Vorstellung, dass es die nächste Generation einmal besser haben soll, tief verankert in der deutschen Gesellschaft. Damit geht auch der Vorstellung einher, dass ein Aufstieg mit Fleiß und dem Zugang zu guter Bildung wirklich jedem Einzelnen gelingen kann. Aber ist das wirklich (noch) so?
weiterlesen
Auf verschiedenen Geldnoten sind Würfel mit Buchstaben aufgereiht. Die Würfel bilden das Wort "Gewerkschaft".
Tina Groll, 15.09.2022
Booster für die Sozialpartnerschaft: Warum die Menschen Vertrauen in den Sozialstaat haben sollten
Gewerkschaften, Sozialverbände, aber auch Arbeitgeberverbände sind die Treiber für die Sozialpolitik in Deutschland. Ihre Rolle wird zurecht vom Bundeskanzler wieder aufgewertet.
weiterlesen
Auf weißem Hintergrund steht in Großbuchstaben das Wort "Sozialstaat" ununterbrochen. Ein "Sozial" im Bereich links oben ist als Akzent rot gefärbt.
Pieter Vanhuysse, 04.08.2022
Sozialpolitik persönlich nehmen: Wie die Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale Wohlfahrtseinstellungen beeinflussen
Die berühmten „Big-Five“-Persönlichkeitsmerkmale – Neurotizismus, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Extrovertiertheit – sind in der Psychologie ein bewährtes Konzept und Arbeitsinstrument. Die „Big Five“ erfassen die tieferen psychologischen Grundlagen, die die Sicht der Menschen auf die Welt beeinflussen und wie sie auf die verschiedenen Reize des Lebens reagieren. Insbesondere ein Merkmal hat dabei Einfluss auf die Einstellung zum Wohlfahrtsstaat.
weiterlesen
Ein rosafarbenes Sparschwein steht auf einem Holzboden vor einer Steinwand.
Pieter Vanhuysse, 23.06.2022
Wohlfahrtsstaaten als Umverteilungsmaschinen über den Lebenszyklus
Wohlfahrtsstaaten sind heute große, ressourcenaufbrauchende Institutionen in Europa. Aber was tun sie eigentlich? Viele Menschen betrachten Wohlfahrtsstaaten als eine Art politischen Robin Hood: Sie besteuern die Reichen und verteilen es an die Armen. Andere verweisen auf die Funktion eines Sparschweins: die Umverteilung von Ressourcen „über den Lebenszyklus“.
weiterlesen
Ein zerkratzter Sticker mit der Aufschrift "Arbeit, Angst, Konsum" klebt an einer Laterne. Das Foto ist Schwarzweiß.
Werner Eichhorst, 09.06.2022
Befristung, Teilzeitarbeit und Minijobs – Wird atypische Beschäftigung das neue Normal?
Auf Europas Arbeitsmärkten herrscht die Vielfalt: In den letzten drei oder vier Jahrzehnten haben sich die unterschiedlichsten Erwerbsformen etabliert. Je nach Land haben sich die verschiedensten Vertragstypen entwickelt und an Gewicht gewonnen.
weiterlesen
Sieben uralte und verstaubte Bücher lehnen auf einem Regalbrett.
Cornelius Torp, 02.06.2022
Does History Matter? Zur Rolle der Geschichtswissenschaft in der Sozialpolitikforschung
Wenn man als Historiker – üblicherweise als einziger Vertreter seines Faches – als Referent auf sozialpolitischen Fachtagungen auftritt, hat das zuweilen den Charakter einer „Vorgruppe“ bei einem Rockkonzert, die zuständig dafür ist, den Saal auf „Temperatur“ zu bringen. Für die nachfolgenden Redner und Rednerinnen jedenfalls spielt die historische Dimension zumeist keine Rolle, sie richten ihr Augenmerk auf gegenwärtige sozialpolitische Probleme und beziehen sich in ihren Analysen auf möglichst aktuelle empirische Daten.
weiterlesen
Ein Demonstrationsschild zeigt die bunte Aufschrift "Earth is more valuable than money" und eine aufgemalte Erdkugel.
sozialpolitikblog-Gespräch. 02.06.2022
„Entscheidend wird sein, wie die Lasten verteilt werden“
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) gibt es mit Vorläufern seit fast 100 Jahren. Gerhard Timm ist seit 2009 Geschäftsführer der BAGFW. Im sozialpolitikblog-Gespräch redet er über den Klimaschutz, dessen Sozialverträglichkeit und die Erfolge und Schwierigkeiten, die den Wohlfahrtsverbänden auf dem Weg zur Klimaneutralität begegnen.
weiterlesen