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DIFIS-Studie 2022/5: Sozialpolitik und -forschung in Großbritannien: Lehre, Dateninfrastruktur und Politikberatung

Im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland ist Sozialpolitik ein etabliertes Lehrfach mit einer wissenschaftlichen Vereinigung, renommierten Fachzeitschriften und Studiengängen an über 90 Hochschulen. Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses legt starken Wert auf empirische Methoden und ermöglicht daher gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sozialpolitische Lehre und Forschung an Hochschulen finden im Kontext eines starken Wettbewerbsdrucks und einer expliziten Marktlogik statt. Aktuelle Herausforderungen sind die sogenannte ‚Impact‘-Agenda, die Zugänglichkeit des Studiums für Studierende mit nicht akademischem Hintergrund, die Dekolonisierung des Lehrplanes sowie der Brexit und die Coronapandemie. Die Dateninfrastruktur für die sozialpolitische Forschung ist hervorragend und zeichnet sich durch robuste Langzeitstudien und Umfragen aus. Die Politikberatung ist weit gefächert: Alle Parlamente und Regierungen haben ihre eigenen Beratungsgremien, welche auch sozialpolitische Expertise einbeziehen. Bemerkenswert ist die hohe Anzahl an Thinktanks, von denen sich viele explizit sozialpolitischen Themen widmen. Der von öffentlicher Seite geforderte Austausch zwischen Wissenschaft und Politik motiviert Akademiker*innen, ihre sozialpolitische Expertise einzubringen.

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