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DIFIS-Studie 2025/5: Zugangshürden zu Betreuung im Kita- und Grundschulalter trotz Rechtsanspruch
In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland Betreuungsplätze für Kinder im Kita- und Grundschulalter in bemerkenswertem Umfang ausgebaut. Bundesweite Rechtsansprüche auf einen Betreuungsplatz waren dabei ein zentrales Instrument, um den Platzausbau in den Bundesländern und Kommunen zu beschleunigen. Nichtsdestotrotz deckt das Platzangebot in vielen Regionen nach wie vor nicht die vorhandenen Bedarfe und insbesondere sozioökonomisch schlechter gestellte Familien sind in der Betreuungsnutzung unterrepräsentiert. In dieser Studie untersuchen wir das Ausmaß an Zugangshürden zu Betreuung in den einzelnen Bundesländern und auf kommunaler Ebene für das Land Nordrhein-Westfalen. Unsere Auswertung von Befragungsdaten und weiteren Indikatoren verdeutlicht eine beträchtliche Variation in den Bestimmungsfaktoren für eine Betreuungsnutzung zwischen den Bundesländern. Wir diskutieren verschiedene Elemente der Regulierung und Finanzierung von Betreuung, die helfen können, die gefundene Variation zu erklären. Insgesamt verdeutlichen unsere Befunde, dass trotz verabschiedeter Rechtsansprüche auf Betreuung zusätzliche Reformen erforderlich sind, um bessere Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bundesweit erreichen zu können.
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Erik Neimanns, Antonella Faggin: DIFIS-Studie 2025/5: Zugangshürden zu Betreuung im Kita- und Grundschulalter trotz Rechtsanspruch
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Er promovierte an der Universität Konstanz zum Ausbau frühkindlicher Bildung und Betreuung aus international vergleichender Perspektive und arbeitete dort in einem Drittmittelprojekt zu Bildungspolitik in Europa. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind polit-ökonomische Bestimmungsfaktoren und Folgewirkungen von Wirtschaftswachstum und Wirtschaftspolitik und deren Schnittstellen mit Bildungs- und Sozialpolitik.
ist wissenschaftliche Hilfskraft am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Sie studierte Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln. Ihre Forschungsinteressen gelten vergleichenden Perspektiven politischer Institutionen sowie deren Einfluss auf sozioökonomische Ungleichheiten.