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DIFIS-Impuls 2024/5: Ein Recht auf souveräne Erwerbsfähigkeit: Auf den Spuren des Revolutionärs Immanuel Kant

Der alternde Kant war von der französischen Revolution buchstäblich enthusiasmiert. Nur in einem Punkt stimmte er mit der revolutionären Triade „Liberté, Egalité, Fraternité“ nicht überein. „Brüderlichkeit“ erschien ihm zu schwammig, d.h. nicht rechtstauglich für eine Umsetzung in einklagbare Rechte und entsprechende Pflichten.

In seiner „Metaphysik der Sitten“ liefert Kant die Gründe für seinen Enthusiasmus. Darin legt er dar, dass nur der „allgemein vereinigte Volkswille“ gesetzgebend sein kann. Befugt zu dieser Gesetzgebung sind aber nur "Staatsbürger“. Deren notwendige Attribute wiederum sind die Trias: bürgerliche Freiheit, bürgerliche Gleichheit und bürgerliche Selbständigkeit. Nur diese Attribute befähigen zur politischen Stimmabgabe und qualifizieren den „passiven“ zum „aktiven Staatsbürger“.
Der Impuls zeigt, wie diese Idee der Selbstständigkeit zu weitergehenden Reformen des Arbeitsmarkts inspirieren könnte; im Vordergrund stünde das Recht auf souveräne Erwerbsfähigkeit im Sinne von Sozialeigentum.

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