Veranstaltung
Workshop: "4-Tage-Woche - Eine Lösung für alle?" in Bremen
15.03.2024
Workshop zur 4-Tage-Woche am 15.03.2024, 8:30-15:30 Uhr an der Universität Bremen
In jüngerer Zeit gibt es verstärkt Forderungen nach der Einführung einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, besonders sichtbar in den diesjährigen Tarifverhandlungen der Metallindustrie und bei der Deutschen Bahn. Pro-Argumente sind Produktivitätsfortschritte durch neue Technologien wie Digitalisierung, Zeitwohlstand für Beschäftigte, Minderung gesundheitlicher Risiken von Erwerbsarbeit und Zeitgewinn für Familie, Partnerschaft und gesellschaftliche Teilhabe. Aber in der Debatte werden auch potentielle Nachteile vorgebracht: gesundheitliche Risiken aufgrund von Arbeitsverdichtung, hohe Kosten für ArbeitgeberInnen bzw. Unternehmen, Verschärfung des Fachkräftemangels durch reduziertes Arbeitsvolumen, Einschränkungen beim Angebot von Dienstleistungen, das Risiko von Wohlstandsverlusten und der Verringerung der sozialintegrativen Funktion von Erwerbsarbeit. Auch bisherige Ergebnisse der Arbeitszeitforschung zu den Folgen von Arbeitszeitverkürzungen in der Vergangenheit sind keineswegs eindeutig.
Am 15. März veranstalten die Forschungsfelder 4 ("Lebensläufe und Sozialpolitik") und 2 ("Herausforderungen der modernen Arbeitswelt") an der Universität Bremen einen gemeinsamen Workshop mit ausgewählten Expert*innen zu dieser Thematik, in welchem sie diese und weitere Fragen behandeln möchten:
- Was bedeutet eine solche Arbeitszeitverkürzung im Hinblick auf Arbeitsverdichtung und Arbeitsbelastungen und wie können ArbeitnehmerInnen entsprechend geschützt werden?
- Welchen Wandel von Arbeitszeitwünschen können wir beobachten und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
- Wie wären Dienstleistungsbereiche wie Altenpflege, Kitas und Krankenhäuser betroffen, wo Produktivitätsgewinne begrenzt und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit notwendig sind und welche Auswirkungen hätte die 4-Tage-Woche in der industriellen Produktion?
- Welche Praxisbeispiele sind bereits bekannt und welche Schlussfolgerungen können aus diesen gezogen werden?
- Geht es um Arbeitszeitverkürzungen in der ‚Rush Hour des Lebens‘ oder im gesamten Erwerbsverlauf und welche gesundheitlichen Risiken gehen damit einher? Was bedeutet eine 4-Tage-Woche für die Verteilung von Care-Arbeit und die Chance auf eigenständige Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit?
Das Programm zur Veranstaltung sowie weitere Informationen finden Sie hier.
Da es sich nicht um eine öffentliche Veranstaltung handelt, sind Anmeldungen leider nicht möglich. Sollten Sie Interesse an den Ergebnissen des Workshops haben, wenden Sie sich gerne an Miriam Laschinski (miriam.laschinski@difis.org) und/oder Martin Buchner (martin.buchner@difis.org). Darüber hinaus ist es geplant, den Output der Veranstaltung und mögliche Policy-Empfehlungen in Form eines DIFIS-Impulses festzuhalten. zurück zur Übersicht