Was benötigen und wie gelingen Wiedereinstiege von exkludierten Personen in soziale und arbeitsmarktliche Zusammenhänge?

Geförderte Institution: Zentrum für Evaluation und Politikberatung (ZEP)


Projektverantwortlich: Petra Kaps, Frank Oschmiansky, ZEP (E-Mail schreiben)

Projektmitarbeitende: Mareike Ebach, Sandra Popp, Julia Berthold


Der bundesdeutsche Sozialstaat verfügt über vielfältige Angebote der Unterstützung in fundamentalen Lebenskrisen oder anders verursachten Exklusionsprozessen. Es ist aber zu wenig darüber bekannt, wie Wiedereinsteige von exkludierten Personen in soziale und arbeitsmarktliche Zusammenhänge gelingen können. Das fehlende Wissen darüber, wie die vielfältigen sozialstaatlichen Unterstützungssysteme aufstiegsfördernd und abstiegsvermeidend wirken können, trägt zur Verunsicherung derer bei, die sich von Exklusion bedroht fühlen bzw. faktisch von ihr existenziell bedroht sind. Es verunsichert darüber hinaus auch die von Abstiegsängsten geplagte Mittelschicht. In der Summe stellt sich die Frage nach der Legitimität von sozialstaatlichen Institutionen, die dem Auseinanderdriften der Gesellschaft scheinbar wenig entgegenzusetzen haben.

Das ZEP - Zentrum für Evaluation und Politikberatung untersucht deshalb in diesem Projekt auf Basis des Capability-Ansatzes mit Methoden der Institutionenanalyse und der partizipativen Forschung unter Einbeziehung von Experten und Betroffenen folgende Forschungsfragen:

Wie haben sich die sozialen Sicherungssysteme, die Exklusion vermeiden sollen bzw. bei Exklusionsgefahr unterstützen sollen, in den letzten 20 Jahren verändert?

Wie stellen sich diese sozialen Sicherungssysteme bzw. ihre konkreten Sicherungsmechanismen und die Schnittstellen zwischen den einzelnen Teilsystemen für diejenigen Menschen dar, die massiv von Exklusion gefährdet bzw. exkludiert sind? Was funktioniert, was nicht, warum?

Was benötigen Exkludierte, damit sie ihre Teilhabechancen zum Wiedereinstieg in soziale und arbeitsmarktliche Zusammenhänge tatsächlich verwirklichen können?

Wie können diese Elemente in die sozialstaatlichen Sicherungssysteme eingebaut bzw. innerhalb dieser optimiert werden?

Veröffentlichungen

Kaps/Oschmiansky (2020): Wiedereinstiege – Was hilft? Einige Lehren aus einer zwölfmonatigen Begleitung von 25 Menschen in schwierigen Lebenslagen. In: info also (38)4, S. 153-162. https://beck-online.beck.de/?vpath=bibdata%2fzeits%2fINFOALSO%2f2020%2fcont%2fINFOALSO%2e2020%2e153%2e1%2ehtm

Kaps/Berthold (2021): Erwerbsminderung und Teilhabe am Arbeitsleben: Wie können Rückkehrabsichten verwirklicht werden? In: RP Reha 1/2021, S. 47-53 https://uvhw.de/rp-reha/product/002101_2366-7877.html

Kaps / Berthold / Oschmiansky (2021): „Das digitale Medium ersetzt nicht den Menschen“ – Erwartungen von Menschen in marginalisierten Positionen an digitale Unterstützung durch sozialstaatliche Institutionen. Teil 1 in NDV 1/2021, S. 6-10, Teil 2 in NDV 2/2021, S. 65-69. https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/-mitgliederportal/digitale-publikationen/ndv/2021/ndv-1-2021_cover-inhalt.pdf

Vorträge

Kaps/Oschmiansky/Ebach/Berthold (2019): „Was benötigen und wie gelingen Wiedereinstiege von exkludierten Personen in soziale und arbeitsmarktliche Zusammenhänge? Fachtagung zum Abschluss des Forschungsprojektes  am 19.06.2019 in Berlin". In verschiedenen Vorträgen wurden durch ZEP die zentralen Ergebnisse des Projektes vorgestellt. In drei Arbeitsgruppen wurden die Ergebnisse anschließend diskutiert. Auf einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Expert*innen aus unterschiedlichen Institutionen wurde die Frage diskutiert, wie sozialstaatliche Institutionen den für Betroffene teils „weiten Weg zurück“ wirksam unterstützen können.

Kaps (2019): „Was benötigen und wie gelingen Wiedereinstiege von exkludierten Personen in soziale und arbeitsmarktliche Zusammenhänge?“. Im Vortrag in der Sitzung des Fachausschusses „Sozialpolitik, soziale Sicherung, Sozialhilfe“ des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. am 06.11.2019 in Berlin wurden Ergebnisse der gleichnamigen Studie vorgestellt und diskutiert.