Compliance, Akzeptanz und Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Infektionen in der Arbeitsstätte

Compliance, Akzeptanz und Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Infektionen in der Arbeitsstätte und die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (CAUSA-A)


Geförderte Institution: Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Wolfhard Kohte 

Im Rahmen des Projekts wurden Erkenntnisse im Hinblick auf die Compliance, Akzeptanz und Umsetzung von betrieblichen Infektionsschutzmaßnahmen vor SARS-CoV 2 einerseits und zu den notwendigen Anpassungen des Arbeitsschutzes an die pandemiebedingt veränderten Arbeitssituationen andererseits gewonnen.

Eine in den Betriebsabläufen stabil verankerte Organisation des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes gilt als grundlegende Basis für dessen Effektivität und Compliance. Diese ist wiederum insbesondere in Krisenzeiten auf die Zusammenarbeit der relevanten betrieblichen Akteure (Führungskräfte, Interessenvertretung, Betriebsarzt, Sicherheitsfachkraft, ggf. ASA) angewiesen.

Im Rahmen des Projektes wurde untersucht, inwieweit diese Akteure sich ihrer jeweiligen Rolle / Verantwortung, insbesondere für Risikogruppen, und die z.T. neuen Pflichten im Zuge der Pandemie bewusst sind und diese im Rahmen eines kooperativen Arbeitshandelns umsetzen (u.a. durch Delegation und Dokumentation). Von Seiten der Beschäftigten gelten als entscheidende Erfolgsfaktoren für Verständnis und Akzeptanz von Arbeitsschutzvorschriften eine partizipative, mitbestimmte und transparente Gestaltung von Maßnahmen.

In diesem Kontext wurden den Fragen nachgegangen, inwieweit Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen gemeinsam mit Beschäftigten und ihren Vertretungen erarbeitet und u.a. im Rahmen von Unterweisungen kommuniziert wurden. Zugleich konnten Chancen und Barrieren in der tatsächlichen Einhaltung und Umsetzung der Vorschriften identifiziert werden, die u.a. von psychosozialen Faktoren (wie z.B. dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten) und der pandemiebedingten vorangetriebenen Entgrenzung der Arbeit abhängig sein können. Im Ergebnis wurden erfolgreiche betriebliche Strategien herausgearbeitet, Hinweise für erforderliche Anpassungen im Arbeitsschutzhandeln gewonnen und Handlungsempfehlungen für nachhaltigen Transfer gegeben. Die empirische Grundlage dafür bilden eine qualitative Befragung der verschiedenen Arbeitsschutzakteure und eine quantitative Befragung von Interessenvertretungen und deren verzahnte Auswertung durch einen interdisziplinären Projektverbund.

Das Projekt wurde 2021 abgeschlossen.

Publikationen im Projekt

  • Ketzmerick: Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen beim Arbeits- und Infektionsschutz für Risikogruppen in der Corona-Pandemie – Teil I: Maßnahmen, Akteure und Umsetzungsprozess; Beitrag B1-2023 unter www.reha-recht.de
  • Ketzmerick: Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen beim Arbeits- und Infektionsschutz für Risikogruppen in der Corona-Pandemie – Teil II: Auswirkungen der Beteiligung auf die Infektionsschutzmaßnahmen; Beitrag B2-2023 unter www.reha-recht.de
  • Ketzmerick/Rabe-Rosendahl: Arbeits- und Infektionsschutz für Risikogruppen in der Coronapandemie und Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen, DIFIS Impuls 2/2022
  • Guhlemann/Georg/Ketzmerick: Handlungsstrategien von Unternehmen und Beschäftigten in Zeiten von Corona, ARBEIT 2022, 31 (1-2), 1-20