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DIFIS Hot Topic: Elterngeld im Spannungsfeld von Gleichstellungs- und Ungleichheitspolitik

Die Einkommensgrenze für den Bezug von Elterngeld soll im nächsten Jahr von 300.000 Euro (Jahreseinkommen von Paaren) auf 150.000 Euro sinken. Aus Anlass dieser – allein aus Spargründen vorgelegten – Pläne wird das seit nun 15 Jahren existierende Elterngeld erneut kritisch debattiert. Neben der Frage, was diese Kürzung bedeutet und wen sie trifft, rücken verwandte Fragen in den Fokus: Wer profitiert eigentlich vom Elterngeld und wer nicht? Wer profitiert mehr und wer weniger? In welchem Verhältnis stehen gleichstellungs- und sozialpolitische Ziele des Elterngelds? Wie wirkt sich das Elterngeld auf die Erwerbsverläufe von Frauen und Männern sowie die Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit bei Paaren aus? Weiterhin lässt sich fragen, wie das Elterngeld mit anderen sozialpolitischen Maßnahmen zusammenhängt, etwa Ehegattensplitting, Kindergeld, öffentlicher Kinderbetreuung oder Maßnahmen zur Entgeltgleichheit von Männern und Frauen. Schließlich: Wie könnte das Elterngeld so weiter verbessert werden, dass sowohl Zeit für Familie als auch Gleichstellung und Vermeidung von (Kinder-)Armut vorangetrieben würden? Was können wir hier von anderen Ländern lernen?

Diese und weitere Fragen wurden am 04.10.2023 im Rahmen des digitalen DIFIS Hot Topic "Elterngeld im Spannungsfeld von Gleichstellungs- und Ungleichheitspolitik" mit insgesamt 52 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Politik und Praxis diskutiert. Die Veranstaltung wurde durch Prof. Dr. Simone Scherger (Universität Bremen) moderiert und den Auftakt der Diskussion mit einem Überblick über Wirkungen und soziale Ungleichheit beim Bezug von Elterngeld übernahm Prof. Dr. Katharina Wrohlich, Professorin für Öffentliche Finanzen, Gender- und Familienökonomie an der Universität Potsdam und Leiterin der Forschungsgruppe Gender Economics am DIW Berlin. Weitere Impulse folgten von Dr. Simone Real (SoVD) mit einer Stellungnahme des Sozialverbands Deutschland zur Weiterentwicklung des Elterngeldes, von Prof. Dr. Almut Peukert (Universität Hamburg) mit dem Fokus auf Arbeitsteilungen und Geschlechterungleichheiten im Kontext des Elterngeldes sowie von Dr. Tobias Böger (Universität Bremen) durch eine Einordnung des Elterngeldes in den internationalen Kontext.

Begleitend zum Thema hat Prof. Dr. Almut Peukert einen DIFIS-Blogbeitrag mit dem Titel „Die Kürzung des Elterngelds betrifft wenige und empört viele“ geschrieben, welcher unter diesem Link zu finden ist.

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