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DIFIS-Studie 2025/9: Ein integriertes Steuer- und Sozialtransfersystem zur Absicherung des Existenzminimums
Die Studie entwickelt ein Konzept für ein integriertes Steuer- und Sozialtransfersystem (ISTS) zur Sicherung des Existenzminimums in Deutschland. Ausgangspunkt ist die Analyse der vier zentralen Strukturprobleme des Status quo: Unübersichtlichkeit, Nichtinanspruchnahme, hohe Grenzbelastungen und unzureichende Mindestsicherung für Erwerbstätige. Der Reformvorschlag integriert zentrale Sozialleistungen in das Einkommensteuersystem und schafft damit ein ‚No-Stop-Shop‛-Modell, das automatische Leistungsgewährung, Transparenz und Entstigmatisierung vereint. Kernbestandteile sind ein steuerbasiertes Basisgeld, eine reformierte Kindergrundsicherung und eine pauschale Wohnkostenkomponente, kombiniert mit einem einheitlichen Steuer-Transfer-Tarif. Durch eine einheitliche Transferentzugsrate um 70 Prozent werden ‚Abrisskanten‛ geglättet, Arbeitsanreize gestärkt und verdeckte Armut reduziert. Fiskalisch ermöglicht das System Varianten zwischen nahezu kostenneutraler und expansiver Ausgestaltung. Zugleich führt es zu Bürokratieentlastungen und stärkt die Legitimation des Sozialstaats. Das ISTS steht damit für eine digital anschlussfähige, sozialökologische Modernisierung des deutschen Wohlfahrtsstaats.
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Wolfgang Strengmann-Kuhn, Michael Opielka, Stefan Bach: DIFIS-Studie 2025/9: Ein integriertes Steuer- und Sozialtransfersystem zur Absicherung des Existenzminimums

Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des ISÖ - Institut für Sozialökologie gemeinnützige GmbH und 2000 bis 2025 Professor für Sozialpolitik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Senior Fellow und Gesellschafter des ISÖ (Institut für Sozial-ökologie gemeinnützige GmbH), habilitierter Volkswirt und ehemaliger Bundestagsabgeordneter (2008-2025)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Staat & Privatdozent Universität Potsdam DIW



