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DIFIS-Impuls 2025/9: Lebenslauffolgen der professionellen Erbringung von Care-Arbeit: DIFIS-Impuls 2025/9: Lebenslauffolgen der professionellen Erbringung von Care-Arbeit
Der Arbeitskräftemangel in den sozialen Dienstleistungen ist inzwischen zu einem Dauerbrenner geworden. Dass dies nicht nur ein Resultat des demografischen Wandels ist, sondern auch von schlechter Personalplanung, einer Ökonomisierung des Care-Sektors sowie schlechten Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Kitas begleitet wird, ist zunehmend Konsens in Öffentlichkeit und Forschung. Insbesondere kurz- und langfristige Folgen für die professionell Beschäftigten, die diese Dienstleistungen erbringen, rücken zunehmend in den Fokus. So haben die hohen Arbeitsbelastungen negative Auswirkungen auf die unmittelbare, aber auch auf die langfristige physische wie psychische Gesundheit. Hinzu kommen geringe Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, häufige Erwerbsunterbrechungen sowie komplette Berufsausstiege, sodass Karriereverläufe beeinträchtigt werden und die finanzielle Absicherung kurz- wie langfristig bedroht ist. Auf individueller Ebene können Stress sowie Konflikte mit dem eigenen Berufsethos – gute Pflege oder Betreuung erbringen zu wollen, aber aus Zeitgründen nicht leisten zu können – entstehen, sodass negative Konsequenzen für die Qualität der Dienstleistungserbringung nicht selten sind. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene kann dies zu einer unbefriedigten Nachfrage nach professioneller und qualitativ hochwertiger Care-Arbeit führen. Verbesserungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch Tarifverträge und Arbeitsbedingungen, die der Sozialstaat und die Sozialpartner vorantreiben können.
Dieser Impuls ist durch die Vorträge und Diskussionen des Workshops „Lebenslauffolgen der professionellen Erbringung von Care-Arbeit“ im Februar 2025 inspiriert worden. Auf diesem Wege möchten sich die Organisatorinnen der Veranstaltung, die auch gleichzeitig die Autorinnen dieses DIFIS-Impulses sind, noch einmal ganz herzlich bei allen Workshop-Beteiligten bedanken! Es war eine tolle und bereichernde Veranstaltung, die durch jeden einzelnen Vortrag und Diskussionsbeitrag bereichert wurde. Darüber hinaus geht ein großer Dank an Franca Riegert und Greta Becker für die sehr gute Unterstützung sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung des Workshops! Dieser Impuls fasst zentrale Erkenntnisse der Diskussion zusammen, kann aber natürlich nicht die Tiefe und Breite der gesamten Veranstaltung abbilden.
Vertreten waren die folgenden Institutionen mit Teilnehmer*innen:
- Arbeitnehmerkammer Bremen
- Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bremen
- BAuA - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
- Beratung zur Arbeitsfähigkeit im demografischen Wandel
- BIBB - Bundesinstitut für Berufsbildung
- Claussen-Simon-Stiftung
- Constructor University Bremen
- Deutscher Caritasverband e.V.
- DGB - Deutscher Gewerkschaftsbund
- Diakonie Deutschland
- Deutsches Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS) / Universität Bremen
- Deutsches Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS) / Universität Duisburg-Essen
- Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin
- DEVCOBA - DEVeloping COllective BArgaining in the Care Sector
- eaf - evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V.
- Europa-Universität Viadrina
- FDZ beim Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB)
- Friedrich-Ebert-Stiftung
- GAP - Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege
- Hochschule Düsseldorf
- Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
- Hochschule Mannheim
- Hochschule Niederrhein
- IAB - Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung
- Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) / Universität Duisburg-Essen
- Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) an der Universität Bremen
- Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) an der Universität Tübingen
- SOCIUM / Universität Bremen
- Universität Bremen
- Universität Hamburg
- Universität Kassel
- Universität Wien / Johannes Kepler Universität Linz
- ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Weitere Informationen rund um die Veranstaltung:

Miriam Laschinski, Ruth Abramowski: DIFIS-Impuls 2025/9: Lebenslauffolgen der professionellen Erbringung von Care-Arbeit: DIFIS-Impuls 2025/9: Lebenslauffolgen der professionellen Erbringung von Care-Arbeit

Dr. Ruth Abramowski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post Doc) in der Arbeitsgruppe Arbeit, Wohlfahrtsstaat und Gender am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen
Forschungsschwerpunkte: Gender und Arbeit, Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung, Europäisch vergleichende Sozialstrukturanalyse, Familiensoziologie, Soziale Ungleichheiten und Well-being

Tel. +49 421 218-58568
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Raum 7.4520 (Unicom-Gebäude)
Universität Bremen
Miriam.Laschinski@difis.org
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