sozialpolitikblog
Ein älterer Arbeiter mit Schutzkleidung und gelbem Schutzhelm arbeitet an einer Metallschneidemaschine in einer Halle.
Oliver Stettes, 13.04.2023

Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen

Wer das gesetzliche Renten­eintritts­alter erreicht, kann seit dem 1. Januar 2023 ein Erwerbs­einkommen in unbegrenzter Höhe beziehen. Welchen Beitrag kann der Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen auch bei frühzeitigem Renten­bezug zur Fachkräfte­sicherung leisten? Dieser zentralen Frage geht der Blogbeitrag nach.


Wer das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht, kann ein Erwerbseinkommen in unbegrenzter Höhe beziehen. Eine Anrechnung auf die Rente erfolgt nicht. Bei vorzeitigem Altersrentenbezug gab es hingegen bis Anfang des Jahres eine Hinzuverdienstgrenze. Sie wurde zunächst im Zuge der Corona-Pakete deutlich angehoben und ist seit dem 1. Januar 2023 nun komplett weggefallen. Welchen Beitrag kann der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen auch bei frühzeitigem Rentenbezug zur Fachkräftesicherung leisten? Dies ist die zentrale Frage angesichts der gegenwärtigen Situation. 

Schließlich wird der demografische Wandel zunehmend zum Stresstest für den Arbeitsmarkt, wenn in den kommenden Jahren die Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand geht. Die Anzahl derer, die als Nachwuchskräfte nachrücken, reicht nicht aus, um die Jahrgänge zu ersetzen, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden. Es gibt daher zahlreiche Vorschläge, wie einem drohenden Arbeitskräftemangel in der Zukunft begegnet werden könnte. Einer der vielen Ansatzpunkte bleibt die Steigerung der Erwerbsbeteiligung unter den älteren rentennahen Jahrgängen, auch wenn sie zum Beispiel unter den 60- bis 64-Jährigen in den letzten Dekaden bereits massiv gestiegen ist. So waren 61 Prozent der Personen dieser Altersklasse im Jahr 2021 erwerbstätig, 17 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2011 (Statistisches Bundesamt: Erwerbstätigkeit älterer Menschen). Die Erwerbstätigenquote liegt damit aber noch 15 Prozentpunkte unterhalb jener der 15- bis 64-jährigen Bevölkerung insgesamt (Statistisches Bundesamt: Erwerbstätigenquoten 1991 bis 2021).  

Es ist daher zu begrüßen, wenn die Bundesregierung in ihrer Fachkräftestrategie das Ziel betont, ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben zu verhindern und ältere Erwerbstätige so lange wie möglich und individuell gewünscht im Erwerbsleben zu halten.  Aus ihrer Sicht stellt der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen auch bei vorgezogenen Altersrenten ein adäquates Instrument dar, um durch mehr Flexibilität beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand dem bestehenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken (BT-Drs. 20/3900).

Vor der COVID-19-Krise lag die Hinzuverdienstgrenze bei vorzeitigem Altersrentenbezug noch bei 6.300 Euro im Jahr. Sie begrenzte damit den monetären Arbeitsanreiz im Grunde auf die Ausübung einer geringfügigen Beschäftigung. Die Idee dahinter: Die gesetzliche Rente soll das Lohneinkommen ersetzen, nicht ergänzen. Im Zuge der Corona-Pakete hatte sie jedoch, wenn auch befristet bis zum 31.12.2022, die Hinzuverdienstgrenze deutlich angehoben auf 46.060 Euro im Jahr. Seit dem 1. Januar 2023 ist sie nun komplett weggefallen. 

Vermutete Wirkungen

Die Bundesregierung geht offensichtlich von folgenden zwei Annahmen zur Wirkungsweise dieser Maßnahme aus: 

  • 1. Personen, die derzeitig eine vorgezogene Altersrente beziehen, gehen zukünftig verstärkt einer Erwerbstätigkeit nach, die den Umfang eines Minijobs übersteigt. In der Folge steigt das Arbeitsangebot.
  • 2. Personen, die über einen vorzeitigen Rentenbezug nachdenken, erhalten einen zusätzlichen Anreiz, den endgültigen Ausstieg aus dem Erwerbsleben mindestens bis zum regulären Renteneintrittsalter zu verzögern. Durch die lukrative Dopplung von fortgeführter Erwerbstätigkeit und Rentenbezug wird das Arbeitsangebot stabilisiert.

In beiden Fällen wäre damit ein positiver Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet. Um die Aussichten zu überprüfen, ob sich die erste Annahme erfüllen wird, bietet sich ein Blick auf die Erwerbstätigkeit jenseits des gesetzlichen Renteneintrittsalters an. Denn bei dieser existierte auch bislang keine Hinzuverdienstgrenze. Verschiedene Studien auf Personenebene signalisieren, dass ein Minijob die dominierende Beschäftigungsvariante unter den Rentenbeziehern im Alter jenseits der 65 Jahre ist (z.B. Romeu Gordo et al. 2022 oder Westermeier 2019).  Dass sich das Arbeitsangebotsverhalten von Beziehern einer vorzeitigen und denen einer Regelaltersrente so unterscheidet, dass die Aufhebung der Hinzuverdienstgrenze für Erstere eine größere Ausweitung des Erwerbsumfangs nach sich zieht, ist grundsätzlich denkbar. Allerdings ist ein damit verbundener Wechsel zum Beispiel aus einem Minijob in eine große Teilzeit- oder sogar in eine Vollzeitbeschäftigung bzw. die Wiederaufnahme einer Arbeit aus Inaktivität doch eher unwahrscheinlich. Denn dieser Personenkreis hatte sich ja bereits zuvor, z.B. aus Gründen von Krankheit, Überlastung, Pflege oder aufgrund individueller Präferenzen, für den vorzeitigen Renteneintritt und das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben entschieden. 

Die zweite Wirkungsannahme rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie sich der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen auf die Entscheidung einer Person für oder gegen einen vorzeitigen Renteneintritt unter Inkaufnahme von Abschlägen in der Zukunft auswirken wird. Hilfreich ist es, sich eine fiktive Person anzuschauen, die zunächst einmal indifferent ist zwischen dem Bezug einer vorgezogenen Rente mit entsprechenden Abschlägen und einem regulären Renteneintritt zu einem späteren Zeitpunkt. Der vorzeitige Bezug einer Altersrente bei Fortsetzung des bisherigen Beschäftigungsverhältnisses im gleichen Umfang wird durch die Abschaffung der Hinzuverdienstgrenzen attraktiver, denn dem Erwerbseinkommen steht ohne Abzüge ein zusätzliches Renteneinkommen bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze an der Seite. Für einen begrenzten Zeitraum ersetzt die gesetzliche Rente nicht länger das Erwerbseinkommen, sie tritt hinzu. Zudem erhöhen die von Versicherten und Arbeitgebern im fortlaufenden Beschäftigungsverhältnis gezahlten Beiträge die Rentenauszahlungen in den jeweiligen Folgejahren. 

Im Vergleich zur Situation vor dem Wegfall der Hinzuverdienstschwelle bedeutet das: 

  • Der Umfang des individuellen Arbeitsangebots bleibt gleich hoch. Für die Fachkräftesicherung ist damit entsprechend nichts gewonnen. 
  • In der Rentenversicherung entsteht ein finanzieller Mehraufwand. Dieser muss von allen Beitragszahlern getragen werden. 
  • Einzig der oder die sozialversicherungspflichtig Beschäftigte freut sich über einen unverhofften Einkommenszuwachs.

Negative Arbeitsangebotsanreize werden gestärkt

Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass dieser Einkommenszuwachs keinen zusätzlichen Effekt auf die Arbeitsangebotsentscheidung dieser Person bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze ausübt. Die Bereitschaft, trotz Abschlägen in Rente zu gehen und Einkommenseinbußen gegenüber der Fortsetzung des bisherigen Beschäftigungsverhältnisses in Kauf zu nehmen, ist bereits heute relativ groß – im Jahr 2021 traf dies auf ein Viertel der Altersrentenzugänge zu . Mit der neuen Regelung ist es grundsätzlich möglich, die mit einer Reduzierung der Arbeitszeit einhergehende proportionale Entgeltkürzung in den Jahren vor dem Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters durch die vorzeitige Altersrentenzahlungen auszugleichen. Daran ändern auch Abschläge von 0,3 Prozent pro Monat nichts, genauso wenig wie der Verzicht auf die Zahlung weiterer die Anwartschaft erhöhender Arbeitnehmerbeiträge. 

Welche Folgen diese Kompensationsmöglichkeit auf das Arbeitsangebot rentennaher Jahrgänge haben wird, lässt sich zwar ohne Weiteres nicht quantitativ abschätzen, weil die konkreten Wirkungen auf die Nettoeinkommen von der jeweiligen Haushaltskonstellation abhängen und zusätzlich nicht-monetäre Faktoren die Arbeitsangebotsentscheidungen beeinflussen (Anger et al. 2018, Romeu Gordo et al. 2022). Doch das Risiko ist groß, dass diese besondere Form der Altersteilzeit die Fachkräftebasis eher verknappen wird, als zur deren Sicherung beizutragen. Da kann das Interesse der Unternehmen an der Aufrechterhaltung der Beschäftigungsverhältnisse rentennaher Jahrgänge im bisherigen Erwerbsumfang so groß sein, wie es will. Die im Gesetz geplante Evaluation wird Ende 2027 erste Aufschlüsse darüber geben, ob sich der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen für die Fachkräftesicherung als kontraproduktiv bewahrheiten wird. Befürchtet werden muss dies allemal.

Literatur

Anger, Silke; Trahms, Annette und Christian Westermeier (2018). Soziale Motive überwiegen, aber auch Geld ist wichtig. IAB-Kurzbericht 24/2018. https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb2418.pdf

Romeu Gordo, Laura; Gundert, Stefanie; Engstler, Heribert; Vogel, Claudia und Julia Simonson (2022). Rentnerinnen und Rentner am Arbeitsmarkt: Erwerbsarbeit im Ruhestand hat vielfältige Gründe – nicht nur finanzielle. IAB-Kurzbericht, 8/2022, S.3. https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-08.pdf

Westermeier, Christian (2019). Ältere am Arbeitsmarkt: Eine stabile Beschäftigung vor dem Rentenalter begünstigt die Weiterarbeit. IAB-Kurzbericht 15/2019, S.3. https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1519.pdf


Oliver Stettes 2023, Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen, in: sozialpolitikblog, 13.04.2023, https://difis.org/blog/?blog=58

Zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge zum Thema

Schild auf einer Demo mit der Aufschrift "Nie wieder ist jetzt"
sozialpolitikblog-Gespräch. 11.04.2024
Soziale Desintegration: Nährboden für Rechtsextremismus
Die Enthüllungen von Correctiv verdeutlichten die tiefsitzenden Wurzeln rechter Ideologien in der deutschen Gesellschaft. Doch während die Gegendemonstrationen ein Zeichen der Hoffnung setzen, bleibt die Frage nach den sozialpolitischen Ursachen für rechtsextreme Einstellungen zentral. Über die komplexen Zusammenhänge zwischen Anerkennungsverlust, Arbeitswelt und dem Aufstieg des Rechtsextremismus spricht Bettina Kohlrausch, Direktorin des WSI, im Interview.
weiterlesen
Metallenes  Vorhängeschloss an einer Kette zum Verschluss einer mintgrünen Holztür
Christoph Gille, Anne van Rießen, 21.03.2024
Zugang verweigert
Die Krise am Wohnungsmarkt trifft diejenigen am meisten, die von ihr am stärksten betroffen sind: Wohnungslose Menschen. Welche Diskriminierungen sie bei der Suche nach einer Wohnung erleben, zeigt eine neue Studie.
weiterlesen
In einem Park sitzen Menschen unterschiedlichen Alters auf Bänken. Menschen mit Kinderwagen gehen vorbei. Alle sind aus der Ferne von hinten zu sehen.
Gerhard Bäcker, 13.03.2024
Was bringt das Rentenpaket II?
Die Bundesregierung hat sich auf eine Stabilisierung des Rentenniveaus geeinigt. Keine Selbstverständlichkeit, sagt Gerhard Bäcker, Senior Professor am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Interview. Auch die Folgen des Generationenkapitals und der Beitragserhöhung schätzt er im Gespräch mit sozialpolitikblog ein.
weiterlesen
Bunte Spiel-Bauklötze in den Farben rot, orange, grün, rosa, hellblau und gelb. Darauf stehen jeweils Zahlen.
Julia Jirmann, 29.02.2024
Das Ringen um Kinderfreibetrag und Kindergeld
Finanzminister Christian Lindner plant noch in diesem Jahr, die Kinderfreibeträge zu erhöhen, ohne dabei das Kindergeld erneut anzupassen. Damit würden einseitig Eltern mit höheren Einkommen entlastet. Das steht jedoch Vereinbarungen des Koalitionsvertrags entgegen. Verfassungsrechtlich wäre auch eine andere Lösung möglich, die wird aber noch zu wenig diskutiert.
weiterlesen
Ein Schrottplatz aus der Vogelperspektive
Ayodeji Stephen Akinnimi, 02.02.2024
Ohne Bleibeperspektive: Asylbewerber*innen aus Nigeria und Ghana suchen ihren Weg auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Der Zugang von Migrant*innen zum Arbeitsmarkt wird durch ihren rechtlichen Status bestimmt. Wer keine Bleibeperspektive hat, ist auf den informellen Arbeitsmarkt angewiesen. Ohne soziale Absicherung, aber als Teil der globalen Erwerbsbevölkerung. Ethnographische Feldforschung verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, diese Realität anzuerkennen.
weiterlesen
Straßenübergang in einer Stadt, auf der sich eine Vielzahl von Personen befindet. Die Personen, da in Bewegung, sind verschwommen.
Kai-Uwe Hellmann, Sebastian Nessel, 25.01.2024
Verbraucherpolitik als Sozialpolitik?
Stark gestiegene Preise für Energie, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs machen es deutlich: Verbraucher- und Sozialpolitik liegen eng beieinander. Ein Appell für eine stärkere Verschränkung beider Perspektiven in der Politik und in der Forschung.
weiterlesen
Buchcover von "Sozialrecht nach 1945" von Eberhard Eichenhofer
Tim Deeken, Jannis Hergesell, 18.01.2024
Wider die These vom Niedergang des Sozialstaats
Mit „Deutsches Sozialrecht nach 1945“ legt Eberhard Eichenhofer einen Rückblick auf die Geschichte des deutschen Sozialrechts vor, die interdisziplinär anschlussfähig ist. Zudem er wirft einen Blick nach vorn: Wie bleibt der Sozialstaat angesichts der Notwendigkeit einer Transformation reformfähig? Jannis Hergesell und Tim Deeken vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) haben das Buch gelesen und rezensiert.
weiterlesen
Foto aneinander gelegter Gürtel deren Schnallen nach unten zeigen; die Gürtel haben verschiedene Farben.
sozialpolitikblog-Gespräch 14.12.2023
„Wir müssen das gesellschaftliche Existenzminimum verteidigen“
Die geplante Erhöhung des Bürgergelds für 2024 kommt, darauf haben sich die Spitzen der Koalition geeinigt. Doch der Regelsatz liegt schon heute unter der existenzsichernden Grenze, sagt Prof. Anne Lenze von der Hochschule Darmstadt. Das habe nicht nur für Bürgergeldbezieher*innen Folgen, sondern für alle.
weiterlesen
Mehrere leicht geöffnete Bücher in der Draufsicht fotografiert.
Wolfgang Schroeder, 16.11.2023
Weiter so für die Weiterbildung?
Der Bundestag hat ein Gesetz für die Reform der Weiterbildung beschlossen. Was sich dadurch für Betriebe und Beschäftigte verändert, was Interessenverbände an dem Gesetz kritisieren und ob die Reform Weiterbildung nachhaltig stärkt, diskutiert Prof. Dr. Wolfgang Schroeder von der Universität Kassel.
weiterlesen
Eine Person steht im Dunkeln und leuchtet mit einer Taschenlampe Richtung Kamera.
Magdalena Senn, Jan Sieveking, 19.10.2023
Kaum Nachhaltigkeit und Transparenz bei der VBL
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) ist mit etwa fünf Millionen Versicherten die größte Zusatzversorgungskasse Deutschlands. Wo sie das Geld anlegt, bleibt weitgehend ihr Geheimnis. Magdalena Senn und Jan Sieveking von der Bürgerbewegung Finanzwende schreiben über Defizite der VBL in Sachen Nachhaltigkeit und die Gefahren für die sozial-ökologische Transformation.
weiterlesen
Ein Schriftzug in weißem Neonlicht mit dem Titel "Enjoy today" leuchtet in weiß vor einem dunklen Hintergrund.
Alexandra Manske, 21.09.2023
Und ewig grüßt das Murmeltier? Die Reform der Altersabsicherung von Selbstständigen
Viele Selbstständige sorgen nicht für das Alter vor. Die Ampel-Koalition plant, mehr von ihnen zur Einzahlung in die Rentenversicherung zu verpflichten. Ob das Reformvorhaben Potential hat, die Altersvorsorge für Selbstständige zu verbessern, analysiert Dr. habil. Alexandra Manske von der Universität Hamburg.
weiterlesen
Drei Personen hängen in Schutzkleidern an Seilen an einem gläsernen Hochhaus und putzen die Fenster.
Frederic Hüttenhoff, 20.07.2023
Die Mindestlohnerhöhung hilft den Betroffenen nicht
Die letzte Anpassung des Mindest­lohns fiel mit 82 Cent gering aus. Einen angemessenen Mindest­schutz für Beschäftigte bietet der Mindest­lohn bis heute nicht. Eine neue EU-Richtlinie könnte für erneute Dynamik sorgen, schreibt Frederic Hüttenhoff vom IAQ.
weiterlesen
Eine Person mit einer Landkarte in den Händen steht auf einer Serpentinenstraße zwischen grünen Wiesen, die am Meer mündet.
sozialpolitikblog-Gespräch 06.07.2023
"Alterssicherung braucht empirische Forschung"
Dr. Dina Frommert hat am 1. Juli 2023 die Leitung der Abteilung Forschung und Entwicklung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund übernommen. Im sozialpolitikblog-Gespräch äußert sie sich zu kurz- und langfristigen Herausforderungen für die Gesetzliche Rentenversicherung sowie Forschungsförderung und eigener Forschung.
weiterlesen
Aus einem Laptopbildschirm kommt eine Roboterhand, die eine digitale blaue Kugel berührt. Auf die Tastatur des Laptops tippen zwei Hände.
Tanja Klenk, 25.05.2023
Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt – Denkpause oder Tempo machen?
Welche Regeln braucht eine Arbeitswelt 4.0, die ganz wesentlich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz geprägt sein wird? Mit dieser Frage befasst sich die Politik sowohl auf supra- wie auch auf nationaler Ebene seit langem, ohne jedoch bisher zu substantiellen Regelungen gelangt zu sein.
weiterlesen

Magnus Brosig, Florian Blank, 27.04.2023
Gute Renten durch Kapitaldeckung?
Die Regierungskoalition hat sich mehrere rentenpolitische Projekte ins Aufgabenheft geschrieben. Einerseits soll das Leistungsniveau der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) dauerhaft stabilisiert, andererseits die kapitalgedeckte Vorsorge reformiert werden. Diese Vorhaben werden von Magnus Brosig und Florian Blank diskutiert.
weiterlesen
Auf einer Glasscheibe hängt ein Schild mit der Aufschrift "Fachkräfte gesucht". Es spiegeln sich Häuser im Hintergrund in der Scheibe.
Ruth Abramowski, Jennie Auffenberg, Karin Gottschall, 23.02.2023
Neubelebung der Sozialpartnerschaft aufgrund des Fachkräftemangels?
Lange Zeit war die Sozialpartnerschaft gerade in den stark wachsenden Bereichen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung und der Langzeitpflege wenig ausgeprägt. Nun aber scheinen sich die Machtverhältnisse zugunsten der Arbeitnehmer*innen zu verändern – insbesondere durch einen gravierenden Fachkräftemangel. Die Sozialpartnerschaft als enge Zusammenarbeit von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen hat wieder eine Chance.
weiterlesen
Ein großes rotes A. Rechts daneben steht in schwarzer Schrift: "Arbeitnehmerkammer Bremen".
Julia Gantenberg, Andreas Klee, Hendrik Schröder, 24.11.2022
100 Jahre Arbeitnehmerkammer Bremen
Arbeitnehmerkammern sind eine sozialpolitische Rarität. Es gibt sie nur in Luxemburg und Österreich sowie in den deutschen Bundesländern Saarland und Bremen. Vor 100 Jahren konnten in Bremen Arbeitnehmerkammern ihre Arbeit aufnehmen.
weiterlesen
Ein zerkratzter Sticker mit der Aufschrift "Arbeit, Angst, Konsum" klebt an einer Laterne. Das Foto ist Schwarzweiß.
Werner Eichhorst, 09.06.2022
Befristung, Teilzeitarbeit und Minijobs – Wird atypische Beschäftigung das neue Normal?
Auf Europas Arbeitsmärkten herrscht die Vielfalt: In den letzten drei oder vier Jahrzehnten haben sich die unterschiedlichsten Erwerbsformen etabliert. Je nach Land haben sich die verschiedensten Vertragstypen entwickelt und an Gewicht gewonnen.
weiterlesen
Drei Schraubgläser sind mit Cent-Stücken gefüllt.
Simone Scherger, 02.06.2022
Mind the gap – die geschlechtsbezogene Rentenlücke: Ursachen und politische Maßnahmen
Zwischen den Renten von Frauen und Männern klafft eine deutliche Lücke. Im Jahr 2019 erhielten westdeutsche Frauen über alle Säulen der Altersabsicherung (gesetzlich, betrieblich, privat) hinweg 55 Prozent weniger Renteneinkommen als westdeutsche Männer, in Ostdeutschland betrug diese Lücke nur 23 Prozent.
weiterlesen
Ein rotes Graffiti an einer hellen Wand zeigt den Schriftzug "Streik!" und eine erhobene Faust.
Eva Kocher, 02.06.2022
Das Streikrecht auf der Suche nach einer neuen Wirklichkeit
Deutschland ist ein streikarmes Land. Und trotzdem wird das deutsche Arbeits- und Wirtschaftssystem ganz wesentlich durch die Potenzialität des Streiks und damit durch das Arbeitskampfrecht mitkonstituiert. Das Streikrecht bestimmt nicht nur wesentliche Funktionsbedingungen eines funktionierenden Tarifvertragssystems.
weiterlesen