sozialpolitikblog
Bastian Becker, 05.12.2024

Das Bürgergeld: Ein unvollendetes Kapitel der Sozialpolitik

Das Bürgergeld ist eines der zentralen Projekte der Ampelregierung und wird im Vorwahljahr eifrig diskutiert. Wie kam es dazu und kann es halten, was es verspricht? Diese Fragen beleuchtet der Sammelband „Der weite Weg zum Bürgergeld“, herausgegeben von Michael Opielka und Felix Wilke, in elf Kapiteln von 16 Autor*innen. Bastian Becker hat den Band gelesen und für sozialpolitikblog rezensiert.

 

Bereits im Titel verstecken sich die zwei zentralen Schwerpunkte des Bandes. Zum einen soll er die langwierige politische Genese des Bürgergeldes beleuchten, zum anderen beschäftigt er sich umfassend mit dem oft schwierigen, individuellen Zugang zu sozialer Unterstützung. Mit dieser Schwerpunktsetzung verfolgen die Herausgeber das durchaus noble Ziel, die Armutsforschung stärker an die einflussreichere Sozialpolitikforschung anzubinden und somit Perspektiven „von unten“ (S. 8) ein stärkeres Gewicht zu verleihen.

Neben einem einführenden Kapitel durch die Herausgeber besteht der Band aus drei Teilen. Diese beschäftigen sich mit der politischen Genese, dem individuellen Zugang und Praxisperspektiven auf das Bürgergeld. Die Struktur spiegelt dabei die diversen Hintergründe der Autor*innen wider. So bringt der Band, der auf den Ergebnissen einer Tagung zum Bürgergeld im Juni 2023 an der Ernst-Abbe Hochschule Jena basiert, nicht nur Perspektiven aus der Sozial- und Rechtswissenschaft zusammen, sondern auch die Erfahrungen von Praktiker*innen aus der Sozialen Arbeit ein.

Hartz IV war gestern – Was bringt das Bürgergeld?

Das neu eingeführte Bürgergeld wird oft als Reform des zunehmend unbeliebten Arbeitslosengeld II auch als Hartz IV bekannt, diskutiert. Das von der SPD im Rahmen der Agenda 2010 eingeführte Gesetz stellte einen scharfen Bruch mit sozialdemokratischen Grundsätzen dar. Es verringerte auf der einen Seite die Höhe von Unterstützungleistungen und führte auf der anderen strenge Sanktionsregelungen und Bedarfsprüfungen ein. Zwar trug das Gesetz so zu einer Verringerung von Arbeitslosenzahlen bei, mit einem Anstieg an Armut, Prekarität und Stigmatisierung, allerdings zu einem erheblichen Preis. Die Bürgergeldreform bot damit vor allem der SPD die Chance, sich von dieser Episode abzuwenden und ihr sozialdemokratisches Profil erneut zu stärken.Das neu eingeführte Bürgergeld setzte auf Entschärfungen. So wurden die Leistungssätze etwas großzügiger gestaltet, Freibeträge erhöht, Sanktionen verringert, und Weiterbildungsmaßnahmen, durch die Abschaffung des Vermittlungsvorrangs, mehr Raum eingeräumt.

Allerdings, da sind sich die Autor*innen weitgehend einig, handelt es sich dabei um keinen fundamentalen Bruch mit dem alten System und damit eher um ein Reförmchen als eine Reform. In ihrem Beitrag zeichnen Stefanie Börner und Philipp Kahnert den Weg von Hartz IV zum Bürgergeld institutionentheoretisch nach und kommen zu dem Schluss, „dass das Bürgergeld keinen arbeitsmarktpolitischen Paradigmenwechsel herbeigeführt hat, sondern vielmehr Ausdruck längerfristiger Transformationsprozesse auf dem Arbeitsmarkt selbst sowie in der Ausrichtung der Grundsicherung ist“ (S. 17). Der Beitrag von Claudia Beetz und Frederik von Harbou zeigt auf, dass die Bürgergeldreform im Wesentlichen auch eine rechtsstaatlich notwendige Reaktion auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Sanktionierung von Sozialleistungsempfänger*innen war. Im Kontext möglicher Zukunftsszenarien für die deutsche Sozialpolitik, attestieren Michael Opielka und Wolfgang Strengmann-Kuhn dem Bürgergeld zwar kleine Schritte in Richtung von mehr Universalismus, insgesamt dann aber doch weitgehende Ambitionslosigkeit. Zudem argumentiert Mike Laufenberg, dass das Bürgergeld in seinen Grundsätzen nicht mit der bisherigen Sozialpolitik bricht und damit auch eine verpasste Chance ist, dem sozioökonomischen und ökologischen Wandel Rechnung zu tragen.

Unterstützung mit Hindernissen – Warum Hilfe oft nicht ankommt

Der zweite Teil des Bandes widmet sich dem individuellen Weg zum Bürgergeld und insbesondere dem Problem der Nichtinanspruchnahme. Diese kann schwerwiegende Folgen für Personen haben, da sie notwendige Unterstützungleistungen nicht erhalten, und auch darüber hinaus die Effektivität von Sozialpolitik, zum Beispiel in Bezug auf die Arbeitsmarktintegration, erheblich beeinträchtigen. In ihrem Beitrag zeigen Patricia Frericks und Julia Höppner aus der statistischen Vogelperspektive auf, dass Nichtinanspruchnahme ein weitverbreitetes Phänomen in europäischen Wohlfahrtsstaaten ist, das insbesondere Familien hart trifft. Zwei weitere Beiträge, von Mareike Sielaff und Felix Wilke, sowie von Jennifer Eckhardt, präsentieren Ergebnisse von qualitativen Interviewstudien und erörtern die Sichtweisen von Menschen, die ihnen zustehende Sozialleistungen nicht in Anspruch nehmen. Die Autor*innen erörtern, wie die Sichtweisen von Bedürftigen auf den Sozialstaat, und auch andere Bedürftige, zu einem Hemniss bei der Inanspruchnahme werden können. Stattdessen greifen viele Bedürftige auf alternative, individuelle Bewältigungsstrategien zurück. Aus den Kapiteln ergibt sich, dass es nicht nur eines Abbaus institutioneller Hürden bedarf, sondern auch einer höheren Akzeptanz und Entstigmatisierung von Bedürftigkeit und Leistungsempfang. Auch in dieser Richtung, so die Autor*innen, wird das Bürgergeld wenige Fortschritte machen.

Herausforderungen und Chancen in der Praxis

 

Der dritte Teil des Bandes ergänzt die vorhergehenden wissenschaftlichen Analysen um Erfahrungsberichte aus der Praxis. So problematisiert die Präsidentin des Caritas-Verbandes, Eva M. Welskop-Deffaa, in ihrem Beitrag die Zeitarmut vieler Bürgergeldempfänger*innen, die durch lange Wege und Amtsbesuche verschärft wird und so nicht nur die Inanspruchnahme von Sozialleistungen, sondern auch Wege aus finanzieller Armut erschwert. Gwendolyn Stilling, Pressesprecherin und Abteilungsleiterin beim Paritätischen Gesamtverband, erörtert Potentiale und Herausforderungen der digitalen Teilhabe. Sie kritisiert, dass es zwar Fortschritte bei der Digitalisierung gibt, diese aber keine ausreichende Berücksichtigung in der Sozialgesetzgebung, zum Beispiel bei der überaus mageren Förderung mobiler Endgeräte beim Bürgergeld, findet. Der Band schließt mit einem Beitrag von Corinna Funke und Friedemann Christ vom Berliner Beratungsunternehmen gfa|public, das seit 2009 öffentliche und gemeinnützige Organisationen bei der Umsetzung von Projekten unterstützt. Ihr Beitrag gibt einen Einblick in die Beratungspraxis und schreibt der Digitalisierung eine zentrale Rolle in der stärkeren Bürger*innenorientierung, die auch der Zielsetzung des Bürgergeldes innewohnt, zu.

Bürgergeld: Ein echter Wandel oder nur neuer Name?

Insgesamt zeichnet der Band kein äußerst euphorisches Bild vom Bürgergeld: Zwar ist es mit der Reform gelungen, einige der härtesten Aspekte des vorherigen Hartz IV aufzuweichen und Leistungsempfänger*innen mehr Freiräume zu geben, dennoch handelt es sich – abgesehen von der Namensänderung – weitestgehend um eine Fortschreibung der sozialpolitischen Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte. Damit schafft das Bürgergeld weder einen klaren Bruch mit dem unbeliebten Vorgänger, noch überwindet es viele der individuellen Hürden und Schikanen, denen Leistungsempfänger*innen oft gegenüberstehen. Der Band legt damit überzeugend dar, dass der Weg zu einer gerechteren und zukunftsfähigen Sozialpolitik, zu dem neben der Politik auch die Sozialpolitikforschung einen Beitrag leisten kann, ein weiter bleibt.

Auch wenn der Band in dieser Hinsicht ein recht eindeutiges Bild zeichnet, lässt er ein abschließendes Kapitel missen. Somit ist es den Leser*innen, oder in diesem Fall dem Rezensenten, überlassen, eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch wenn dies eine gute didaktische Übung sein mag, ist es eine vertane Chance, die verschiedenen Perspektiven aus Forschung und Praxis nochmal in ihrer Gesamtheit zu bewerten und einen Ausblick zu wagen. Insbesondere die Praxisbeiträge stehen dadurch etwas alleine. Zwar spiegeln diese einige sozialwissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Zugangshürden wider, allerdings lassen sie auch Fragen offen, zum Beispiel wie und wann Digitalisierung hilfreich aber auch hinderlich – Stichwort „digital divide“ – bei der Überwindung solcher Hürden sein kann. Auch das Ziel des Bandes, die Sozialpolitik- und Armutsforschung stärker zu verschränken, hätte in einem abschließenden Kapitel nochmal herausgearbeitet werden können, um so aus vielen kleinen Schritten in diese Richtung einen großen zu machen.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist zudem anzumerken, dass die Kapitel sich auf Studien vor der Einführung des Bürgergeldes beziehen und damit an vielen Stellen spekulativ bleiben. Dies liegt natürlich auch daran, dass das Bürgergeld nur anderthalb Jahre vor der Veröffentlichung des Bandes eingeführt wurde. Eine abschließende empirische Bewertung steht damit allerdings noch aus. Der große Mehrwert des Bands liegt darin, einen Beitrag zur öffentlichen und politischen Debatte zu leisten – auch weil er zu einem Zeitpunkt erscheint, an dem das Thema hochaktuell ist.


Bastian Becker 2024, Das Bürgergeld: Ein unvollendetes Kapitel der Sozialpolitik, in: sozialpolitikblog, 05.12.2024, https://difis.org/blog/?blog=144

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Buchcover des Buches "Soziales Klima. Der Konflikt um die Nachhaltigkeit des Sozialen" von Michael Opielka. Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund.
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Die Silhouette einer Familie mit Kleinkind im Gegenlicht der Sonne auf einem Feld.
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Ein Schriftzug in weißem Neonlicht mit dem Titel "Enjoy today" leuchtet in weiß vor einem dunklen Hintergrund.
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Aus einem Laptopbildschirm kommt eine Roboterhand, die eine digitale blaue Kugel berührt. Auf die Tastatur des Laptops tippen zwei Hände.
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Ein älterer Arbeiter mit Schutzkleidung und gelbem Schutzhelm arbeitet an einer Metallschneidemaschine in einer Halle.
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Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen
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Auf einer Glasscheibe hängt ein Schild mit der Aufschrift "Fachkräfte gesucht". Es spiegeln sich Häuser im Hintergrund in der Scheibe.
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Eine Grafik aus einer alten Zeitschrift über die deutsche Sozialversicherung. Ein Baum bildet einen Finanzüberblick. Links und rechts sind Abbildungen zur Krankenversicherung, Invaliden-Fürsorge, Altersversicherung und Hinterbliebenen-Fürsorge.
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Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (ARB) ist das Ergebnis eines wiederkehrenden Ringens zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik um die Deutungshoheit in Verteilungsfragen. Der Blogbeitrag beleuchtet die Entstehungsgeschichte des ARB, seine Erstellung und sein konkretes Wirken im Bereich der Sozialpolitik-forschung.
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Das Leistungsverständnis von Grundsicherungsbezieher*innen
Obwohl sich die Grundsicherung als Transfer am Prinzip des Bedarfs ausrichtet, ist Leistung auch für Grundsicherungs­bezieher*innen wichtig. Das zeigen Interviewdaten aus dem Projekt „Gerechtigkeits­vorstellungen von erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Beziehern“ (GEVOAB).
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Das Menschenrecht auf Wohnen endlich einlösen
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Auf verschiedenen Geldnoten sind Würfel mit Buchstaben aufgereiht. Die Würfel bilden das Wort "Gewerkschaft".
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Gewerkschaften, Sozialverbände, aber auch Arbeitgeberverbände sind die Treiber für die Sozialpolitik in Deutschland. Ihre Rolle wird zurecht vom Bundeskanzler wieder aufgewertet.
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Ein rotes Graffiti an einer hellen Wand zeigt den Schriftzug "Streik!" und eine erhobene Faust.
Eva Kocher, 02.06.2022
Das Streikrecht auf der Suche nach einer neuen Wirklichkeit
Deutschland ist ein streikarmes Land. Und trotzdem wird das deutsche Arbeits- und Wirtschaftssystem ganz wesentlich durch die Potenzialität des Streiks und damit durch das Arbeitskampfrecht mitkonstituiert. Das Streikrecht bestimmt nicht nur wesentliche Funktionsbedingungen eines funktionierenden Tarifvertragssystems.
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Sieben uralte und verstaubte Bücher lehnen auf einem Regalbrett.
Cornelius Torp, 02.06.2022
Does History Matter? Zur Rolle der Geschichtswissenschaft in der Sozialpolitikforschung
Wenn man als Historiker – üblicherweise als einziger Vertreter seines Faches – als Referent auf sozialpolitischen Fachtagungen auftritt, hat das zuweilen den Charakter einer „Vorgruppe“ bei einem Rockkonzert, die zuständig dafür ist, den Saal auf „Temperatur“ zu bringen. Für die nachfolgenden Redner und Rednerinnen jedenfalls spielt die historische Dimension zumeist keine Rolle, sie richten ihr Augenmerk auf gegenwärtige sozialpolitische Probleme und beziehen sich in ihren Analysen auf möglichst aktuelle empirische Daten.
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Das Buchcover mit dem Titel „Grundsicherung weiterdenken“, herausgegeben von Florian Blank, Claus Schäfer, Dorothee Spannagel auf dem eine U-Bahn Karte zu sehen ist.
Felix Wilke. 02.06.2022
Grundversorgung - Wie sich das Grundsicherungssystem weiterentwickeln könnte
„Grundsicherung weiterdenken“, so heißt der Titel eines 2021 in der Reihe „Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung“ erschienenen Sammelbands, der zeitlich kaum passender hätte erscheinen können. Im Zuge der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs wurde in der jüngsten Vergangenheit gleich mehrfach mit weitreichenden Änderungen im Grundsicherungsrecht experimentiert.
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